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EnduRoMania August 2000


Mit über 20´000 Punkten starten wir in den dritten Tag. Jetzt wollen wir es wissen! :-) Zum Frühstück ordern wir Spaghetti, um ordentlich gestärkt in den Tag zu gehen. Wir steigern unsere Startzeit um weitere 30 Minuten auf 10.00 Uhr und nehmen uns eine Strecke vor, von der nur bekannt ist, daß sie letztes Jahr verschüttet war. Niemand kann uns den aktuellen Stand sagen. Die Tour ist sowohl landschaftlich, als auch von der zu erreichenden Punktezahl so reizvoll, daß wir das Risiko eingehen entweder mit weiteren 20´000 Punkten abzusahnen, oder, im Falle einer Unbefahrbarkeit, mit 0 Punkten dazustehen. Der Weg führt uns durch Herculane, einer Stadt mit einem alten römischen Heilbad, in das Cerna-Tal. Es zieht sich herrlich durch eine Schlucht bis zum Stausee. Das gesamte Tal macht einen sehr verlassenen Eindruck, irgendwie wie ein Geistertal. Cookie hätte hier bestimmt eine passende Schauergeschichte auf Lager gehabt. ;-) Am Stausee angekommen, zieren dicke Wolken unseren Weg und es fängt auch tatsächlich an wie aus Eimern zu gießen. Der erste Regen während unseres Aufenthaltes. Nicht gerade willkommen, aber immerhin eine Abwechslung zu den sonst sehr heißen Temperaturen. Klitschnaß hoppeln wir den Windungen des Stausees bei Weltuntergangsstimmung entlang. Wir entschließen uns nicht anzuhalten, um keine Zeit zu verlieren. An einem Abzweig in ein Seitental entdecke ich einen gemalten Totenkopf an der Felswand, der auf die Gefährlichkeit dieser Strecke hinweisen soll. Erst beim zweiten Hinsehen bemerke ich, daß es sich nicht um einen Totenkopf in unserem Sinne handelt, sondern um gekreuzte Knochen mit einem Bärengesicht! *Schluck* Sofort erinnere ich mich daran, daß erst vor wenigen Tagen in Sichtweite unserer Pension ein Anwohner in der Nähe des Dorfes ungewöhnlicherweise von einem Bären angefallen und schwer verletzt worden war! Gewitter, Strecke ungewiß, ewig weit vom Basislager weg und eine Bärenwarnung - Klasse! - jetzt fehlt nur noch eine Panne mit Übernachtungszwang! Zum Glück bleiben wir davon verschont, jedoch müssen wir wenige Kilometer nach dem See und exakt 7.32 km vor dem Ziel tatsächlich feststellen, daß es kein Weiterkommen mehr gibt. Die Strecke ist weiterhin verschüttet und somit unpassierbar. Wir sind uns schnell einig: Das war der Sieg, bzw. unsere Niederlage! Das größtmögliche Risiko war eingetreten - 0 Punkte am dritten Tag! :-( Doch dies tut unserer persönlichen Hochstimmung keinerlei Abbruch. Nachdem sich noch ein tschechisches Team zu uns gesellt und auch Herbert seine Husquarna wieder zusammengeschraubt hat, machen wir uns auf den 100 km weiten Rückweg. "Das darf doch nicht wahr sein!" geht es mir permanent durch den Kopf. Jeder noch so kleine denkbare Weg wird von uns mißtrauisch begutachtet, bis wir uns entschließen das Tal gen Osten zu verlassen, um den Berg zu überqueren. Die Chance doch noch Punkte einzuheimsen?! Unser GPS führt uns tatsächlich zu einem Ort der einen erneuten Versuch zuläßt, weil es wieder eine Querverbindung zum eigentlichen Zielpunkt, dem Campusel gibt. Trotz fortgeschrittener Uhrzeit entschließen wir uns den unbekannten Paß zu fahren. Per Handzeichen lassen wir uns von einem Rumänen den Weg und die Befahrbarkeit erläutern - alles klar! ;-)

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