EnduRoMania August 2000

Der zweite Anlauf zum Ranca und dem nächsten Punkt gelingt uns dann auf Anhieb. Der Weg vom Ranca nach Groapa führt über eine grandiose Kammstraße viele Kilometer weiter gen Norden. Während wir die Stille und die Aussicht genießen, brabbeln Motorräder heran. Schon wieder begegnet uns Christa mit ihren Jungs. Sie erzählt uns auch von dem Drama im Cerna-Tal. Auch ihr Team hatte einen Ausweg gefunden, wurden allerdings nicht mit einer Panne beglückt. Nach zwei herrlichen Stunden in den Bergen rund um den Ranca erreichen wir den nächsten Kontrollpunkt, welcher unser Konto um weitere 4000 Punkte auffüllt. Bei allem sportlichen Ehrgeiz müssen wir uns allerdings dazu entschließen schnellstens den Heimweg anzutreten. 180 km liegen noch vor uns und bei Dunkelheit auf rumänischen Pisten unterwegs zu sein, gleicht einem Horrortrip, und außerdem glänzen wir ja schon bei Tageslicht mit navigatorischen Höchstleistungen. ;-) Also machen wir uns auf den Rückweg. Für Herbert nicht ganz unbeschwerlich, denn bei der Spezifikation der Husquarnasitzbank wurde das Requirement ´sitzen´ schlichtweg vergessen. Bei dem Teil handelt es sich wohl mehr um eine Folterbank, statt um eine Sitzbank. :-)

Nach vier Tagen Irrungen und Wirrungen, hatten wir also einen Tag mit 0 Punkten und an den verbleibenden drei Tagen immerhin über 30´000 Punkte
gesammelt. Zzgl. einiger Discoverypunkte, die wir zwangsläufig erfahren hatten. Unsere Nullnummer katapultierte uns schließlich von einem möglichen einstelligen Platz auf das Ende des ersten Drittels. Platz 38 bis 41 (von 122)in der Einzelwertung und Platz 10 (von 23) in der Teamwertung hieß es am Ende. Trotzdem nicht übel. Und unserer permanenten Hochstimmung innerhalb unseres Teams konnte sowieso nichts entgegenstehen!!!

Und sonst? Ich habe ein Land kennengelernt, welches zwar sehr arm ist, sich aber durch seine Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft auszeichnet. Ganz nebenbei bietet dieses Enduroparadies nahezu grandiose Möglichkeiten dem Endurosport und insbesondere dem Endurowandern zu frönen! Überall Schotter, herrliche Bergpäße und Kammstraßen. Sergio (der Organisator der EndurRoMania) gelingt es hervorragend, im Einklang mit den Behörden, der Natur und den Teilnehmern, eine Veranstaltung anzubieten, die keinen Vergleich kennt und einzigartig ist in Europa!

Die Heimreise treten wir voller beeindruckender Erinnerungen und mit viel Vorfreude auf ein nächstes Mal an! Jetzt weiß ich auch, daß mir in den vielen Erzählungen der vergangenen Jahre kein ´Bär´ aufgebunden wurde. ;-)

Bis bald Rumänien - Jürgen

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Datum:07.11.2000
Quelle:Jürgen Koch
ID:1064

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