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Der nahe Osten
Tschechien-Ungarn-Slowakei-Polen-Tour Juli 2000


Eine letzte Station haben wir uns in Polen noch vorgenommen - Kolberg. Die Fahrt ist recht ätzend, es ist kühl, es pfeift ein kalter Wind vom Meer herein und der Verkehr ist grauenhaft. Entweder die letzten Schleicher oder wilde Raser, dazwischen gibt es fast nichts. Wir sind jedenfalls recht genervt, als wir auf dem einzigen Campingplatz in Kolberg ankommen. Der bringt unsere Stimmung auch nicht unbedingt hoch, die erhoffte Aufwärmdusche fällt aus, Warmwasser hat Mittagspause. So machen wir eine Ortsbegehung, es stellt sich aber heraus, daß dieser Ort sich in nichts von westlichen Strandbädern unterscheidet, es gibt eine Promenade, viele Buden und alles andere. Nur zu kalt ist es, um Schwimmen zu gehen. Wir beenden den Tag recht schnell mit einer warmen Dusche und einem durchschnittlichen Essen im nahegelegenen Bierzelt, in dem vorne auf der Bühne verschiedene mehr oder weniger gute Alleinunterhalter agieren. Ein neben uns sitzender Pole unterhält sich mit Eric, bis er merkt, daß Eric gar kein polnisch kann. Schließlich versuchen Susann und er auf russisch zu kommunizieren, was aber auch nur begrenzt Erfolg hat.

Das Ziel des nächsten Tages ist Berlin, wir lassen uns Zeit, denn wir wollen erst Abends bei einem Freund dort einlaufen. Das Wetter spielt auch mit, und wir nehmen kleinere Straßen hin zur Grenze, wo wir südlich von Szczecin auf deutschen Boden wechseln. Der Grenzer fragte noch neugierig wo wir waren, und prüfte unsere Aussage nach vier Wochen Osten mit der Nachfrage nach den Autobahnvignetten nach. Aber wir hatten keine Autobahnen benutzt. Nach Berlin fahren wir weiter auf kleinen Straßen, die wenig befahren sind, erst ab Wandlitz wird es voll und wir reihen uns in die Schlange der Autos Richtung Innenstadt. Ein paar Tage entspannen wir noch in Berlin, bevor wir die letzten 550 km nach Mainz in Angriff nehmen. Wir kommen doch glatte 200 km weit, dann beginnt der erste richtige Stau, an dem wir seit langem wieder teilnehmen dürfen. Wir sind zu Hause!

Wie die Überschrift schon aussagt, diese Reise war eine Reise durch die Kulturen und Landschaften unserer östlichen Nachbarn. Es war auch insgesamt keine große Strecke (ca. 6000 km), und jedes einzelne dieser Länder könnte leicht das Ziel eines Kurzurlaubes sein. Wir haben den Urlaub genießen können, umso mehr als daß zu Hause gerade schlechtes Wetter war. Die befürchtete Sprachbarriere war zwar da, konnte aber immer überbrückt werden durch Englisch oder Deutsch, oft war auch eine deutsche oder englische Speisekarte verfügbar. Nur in Polen auf dem Land gab es diesen Luxus einmal nicht, hier haben wir uns dann mit Zeichen und unserem aufgeschnappten Wortschatz weitergeholfen. Die Menschen haben überall nachsichtig, hilfsbereit und freundlich auf unsere sprachliche Unfähigkeit reagiert. Wer meint, er fährt in rückständige Gebiete, wird schnell eines besseren belehrt. Tankstellen, Kaufhäuser und Megamärkte nach neuestem technischen Stand schießen überall aus dem Boden, und wenn man überhaupt sagen kann, daß irgendwo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, ist es in der Slowakischen Republik und in abgelegenen Teilen Polens. So ist es in der Regel auch kein Problem mit Kreditkarte zu bezahlen und Geld aus Geldautomaten per EC Karte zu bekommen. Benzin und Lebenshaltung ist billig. Probleme mit Motorrädern gab es bis auf die beschriebenen nicht, sie liefen anstandslos. Ist also eigentlich wieder kein richtiger Italienerbericht, wo es eigentlich ja immer was zu basteln geben müßte.

Eric Koch und Susann Hinz
31.1.2001


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Datum:16.02.2001
Quelle:Eric Koch und Susann Hinz
ID:1088

 

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