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Mit TOWANDA Women auf einer Millenniumstour durch Neuseeland


Der nächste Tag fängt schon wolkig an und während wir dem weltberühmten Milford Sound immer näher kommen, fängt es an zu regnen. Kein Wunder, denn nun erreichen wir eine Region die – unter anderem - für Niederschlagsrekorde berühmt ist. Komisch, das sieht man auf den Hochglanzfotos nie. Als wir schliesslich in Te Anau, dem Basislager für alle Milford Fjord Expeditionen ankommen, triefen wir aus allen Poren. Im Nu ist unser Quartier in einen Trockenraum verwandelt und wir geniessen unruhige Träume unter unseren Zeltdächern aus nasser Regenkleidung. In unseren Träumen segeln wir auf einer Wasserstrasse den Milford Sound entlang und das Motorrad ist plötzlich ein Boot, vollgefüllt mit Wasser…
Am nächsten Morgen hat es aufgehört zu regnen. Tief hängende Wolken ersticken jeden Euphorismus im Keim, aber immerhin. Wir machen uns auf die 120 Kilometer Motorrad-Traumpiste zum Herzen des Milford Sounds während die Sonne immer wieder durch die dicken Wolken durchbricht und die nassen Felsmassive entlang der Strasse in der Sonne funkeln lassen.

Als wir um eine Kurve biegen, entdecken wir kleine grüne Watschelmännchen auf einem Rastplatz – Keas! Die couragierten Bergpapageien sind dort offensichtlich auf Nahrungssuche. Obwohl wir eindringlich gewarnt worden waren, dass diese äusserst hungrigen Krummschnäbel auch gerne Motorradsitzbänke und Gummischläuche vernaschen, müssen wir doch unbedingt anhalten. Eingemummelt in unsere Schutzbekleidung gehen wir auf Photo- und Papageienjagd.

Der Weg nach Milford schraubt sich über einen zünftigen Berggipfel und durch den Homer-Tunnel. Dieser Tunnel ist kein gewöhnlicher Tunnel wie Neuseeland kein gewöhnliches Urlaubsland, sondern voller Überraschungen ist. Der Homer-Tunnel ist stockfinster weil unbeleuchtet, und der Steigungswinkel ist so steil, das man bei der Einfahrt nicht das Ende sehen kann. Der Homer-Tunnel ist ferner ungeteert und beschert dem ahnungslosen Motorradfahrer auf halbem Weg eine Gratisdusche, weil dort die Wassermassen gesammelt niederkommen. Und wem das noch nicht genug ist, der kann ja seine Sonnenbrille aufbehalten…

Nach diesem Adrenalin-Stoss genossen wir die stille Mächtigkeit von Mitre Peak, dem Bergriesen am Ende der Strasse nach Milford, umso mehr. Doch dieser Tag sollte uns noch weiter in Atem halten. Zurück in Te Anau hatten wir kaum Luft geholt, schon geht es weiter zur nächsten Metropole: Queenstown, dem grössten Vergnügungspark Neuseelands. Ein eisiger Wind fegt uns von der Bergkette, die bezeichnenderweise “Remarkables” genannt wird, entgegen und ein weiteres Mal kämpfen wir uns durch den Regen vorwärts. Dem ahnungslosen Europäer sei versichert, dass Neuseeland in der Tat ein Land der Superlative ist. Der Wind lässt einem ob seiner Stärke das Blut in den Adern gefrieren und neuseeländische Wassermassen lassen das Prädikat “wasserdicht” ungeachtet hinter sich.

Die Dunkelheit bricht über uns herein, während wir unsere steifen Glieder kurz vor Queenstown am offenen Kaminfeuer einer urigen Dorfkneipe aufwärmen.

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