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Rumänien und Bulgarien ´97


Fast 8.000 Kilometer auf teilweise miesesten Straßen hat die Guzzi ohne weitere Schäden so überstanden. Der Hinterreifen hielt noch bis nach Hause, auch wenn er des öfteren nach etwas Nachfüllen verlangte. Erstaunt hat mich, daß das Interesse an den Motorrädern, das generell immer da war, oft speziell die doch recht unscheinbare, schwarze Guzzi zum Mittelpunkt hatte. Obwohl ich gerne 100 Millimeter mehr Federweg gehabt hätte, war es ein schöner Urlaub, der kleine Einblicke in die postsozialistische Realität gab, die teilweise einen recht krassen Gegensatz zwischen arm und reich, Dorf und Stadt und Küstenregion und Binnenland zeigt. Landschaftlich und fahrerisch besonders reizvoll sind natürlich die Bergregionen wie die Karpaten und der Balkan aber auch das Moldaugebiet. Lohnenswert sind meines Erachtens die alten deutschstämmigen Städte, die Schlammvulkane und die Moldaugegend in Rumänien. In Bulgarien auf alle Fälle Veliko Tarnovo, Koprivistica und die bulgarischen Klöster. Nessebar auch, wenn man sich von den vielen Touristen nicht stören läßt. Mein Eindruck war, daß die Straßen in Bulgarien in besserem Zustand sind, man kann es auch mal nachts wagen zu fahren. Bulgarien an sich wirkte irgendwie ärmer als Rumänien (statistisch nicht nachzuvollziehen), wobei wahrscheinlich das Erscheinungsbild der Häuser zu einem Großteil dazu beiträgt. In Rumänien wirken fast alle Häuser und Straßenzüge durch die frischen Anstriche sehr gepflegt, in Bulgarien ist fast alles grau in grau. Ich habe noch nie so viel pfiffige und mutige Architektur mit Türmchen, Säulen oder verschiedensten Dachformen wie in Rumänien gesehen. Natürlich gibt es auch Plattenbauten, aber auch hier gibt es architektonisch zwischen beiden Ländern die gleichen Unterschiede. In Rumänien ist die Auswahl in den Geschäften geringer, dafür ist Bulgarien etwas teurer. Satt sind wir immer geworden. In Rumänien muß man auf bettelnde Kinder gefaßt sein, wohingegen in Bulgarien keine Bettler zu sehen waren (Vielleicht gibt es dafür mehr Taschendiebe). Daß ich alle Preise in DM angegeben habe, geschah nur der Einfachheit halber. Eine DM waren etwa 4000 Lei (rum.), 1000 Leva (bulg.) oder 100 Forint (ung.). Wir haben pro Person ca. 1.200 DM für vier Wochen ausgegeben, inklusive allem (auch Benzin und Öl), wobei Alkohol noch zu den teuersten Nahrungsmitteln zählte, und wir nicht gespart haben. Benzin kostete 1,40 DM in Ungarn, 0,70 DM in Rumänien und 1,05 DM in Bulgarien. Benzinversorgung war kein Problem. Die 1000 S hatte durch das sehr gemäßigte Tempo mit 400 Kilometern (4,1l/100 km) ohne Reserve teilweise eine größere Reichweite als Bernds Tènéré. Von den Führern (Ronny Müller: Reisehandbücher Rumänien und Bulgarien) waren wir nicht besonders begeistert. Sie waren unübersichtlich, ungenau und ergingen sich oft in allgemeines Gelaber. Alles in allem ein Urlaub für Leute, die mal die ausgetretenen Pfade verlassen wollen und offen sind für Ungewöhnliches.

Eric Koch & Susann Hinz Januar 1998

PS: Die oben stehende Frage war nicht mit letzter Sicherheit zu beantworten, wobei - wenn er genug Geld hätte, könnte er ihn auf alle Fälle käuflich erwerben. Einheimisches Ketchup ist aber auf jeden Fall günstiger und auch tomatiger.

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Datum:18.03.2001
Quelle:Eric Koch und Susann Hinz
ID:1097

 

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