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Rumänien und Bulgarien ´97


Die Unterkunft gefiel uns so gut, daß wir beschlossen, von hier aus einen Tagesausflug nach Koprivistica zu machen, einem sehr schönen, in den Bergen gelegenen, alten Ort mit gut restaurierten Holzhäusern. Auch die Strecke gab wieder einiges zum Motorradfahren her, es ging durch das leider schon abgeerntete Rosental, das im Sommer übersät sein soll von Rosen- und Lavendelfeldern zur Gewinnung von ätherischen Ölen. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher in die Berge, inklusive entsprechender Paßstrecke, nach Trojan zum gleichnamigen Kloster. Etwas abseits gelegen beeindruckt es durch die vielen Bemalungen, außen wie innen. Es gab sogar die Möglichkeit, dort für ca. 9 DM im Doppelzimmer zu übernachten, wenn wir das gewußt hätten.... Zurück ging es wieder über den Paß, wo wir noch einen kurzen Stop an einem riesigen Betondenkmal machten, das an den Aprilaufstand Bulgariens gegen die Türken im Jahre 1876 erinnert. Ein Ereignis, auf das die Bulgaren unheimlich stolz sind und dem überall Denkmäler gewidmet sind. Hier haben die bulgarischen Klöster auch eine wichtige Rolle als konspirative Sammelstellen gespielt. Einen kurzen, heftigen Regenguß konnten/mußten wir mangels Regenkombis (trocken eingelagert im Bungalow) in einer Bushaltestelle abstehen. Bei Dämmerungseinbruch hatte auch ich noch einmal das zweifelhafte Glück, kurz vor unserem Ziel einen Metallsplitter in meinem Hinterreifen zu finden, ein Problem, das Dank einem kleinen Einvulkanisierstopfen innerhalb von einer Viertelstunde gelöst war. Zehn Kilometer weiter kamen wir bei vollkommener Dunkelheit schon wieder an “unserem” Restaurant an und genossen Schweinelende und Kawarma (Fleischtopf mit Rotwein) desgleichen aber auch in flüssiger Materie im Glas, in Form von Merlot.

Letzte Station in Bulgarien war Veliko Tarnovo. Auf dem Weg dahin machten wir noch Stops im Museumsdorf in Etara (abhaken - teuer und naja) und der Klosteranlage von Drjanovski (muß man auch nicht gesehen haben). Auf dem Weg wurden wir auch das einzige Mal von der Polizei angehalten, die aber anhand der Vielzahl der Papiere schnell kapitulierte und flüchtete. In Rumänien ist die Polizei noch präsenter, wir hatten aber immer Glück oder wurden von Entgegenkommenden gewarnt. Man sollte aber immer ein waches Auge für die Jungs haben. Die Bulgaren haben Radarfallen, bei den Rumänen haben wir keine gesehen. In und um Veliko Tarnovo verbrachten wir über eine Stunde mit der Suche nach einem der zwei verzeichneten Campingplätze. Diese endete ergebnislos, bis darauf, daß wir von einem Wolkenbruch ohne Zeit zum Regenkombi-Anziehen wirklich überrascht wurden und pitschnaß durch große Wasserpfützen den Weg in die Innenstadt suchten. Schließlich fanden wir in einem privaten Hotel (3 Sterne) Unterkunft , das sich als 1-Zimmer-Wohnung heraus stellte, zwei Betten in einem Zimmer und eines in der Küche. Die Motorräder konnten wir hier aber zum Glück im Hof abstellen. Kurz noch die Sachen alle zum Trocknen aufgehängt und dann unter Führung eines gut deutsch sprechenden älteren Hausbewohners einen ersten Blick in die Stadt geworfen. Die Stadt ist auf mehreren Hügeln gebaut worden und fasziniert unter anderem dadurch, daß die Häuser zur Straßenseite zwei und zum Fluß hin, der die Hügel trennt, oft sechs und mehr Geschosse hatten. Wir waren so angetan, daß wir noch einen Tag länger blieben. Ich nutzte die Zeit auch, um mir die Haare schneiden zu lassen, was tatsächlich 60 Pfennige kostete. Taschendiebe scheinen diese Stadt und ihre Touristen auch zu lieben, Susann störte zwei Stück nacheinander bei der Bearbeitung ihres Rucksackes. Sie sahen übrigens beide aus wie gutgekleidete Frauen beim Einkaufsbummel.

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