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Portugal und Spanien - Juni ´94


Ganz ruhig konnten wir allerdings doch nicht bleiben, und so machten wir zwei Tagestouren. Die erste ging nach Coimbra, einer netten Studentenstadt mit eigentlich nichts Besonderem außer Atmosphäre. Am zweiten Tag stoppten wir auf dem Weg nach Nazare, einem schwer touristisch angehauchten Fischerort, in Fatima, einem Ort, der sich lediglich durch die Kirche mit dem größten Vorplatz der Welt auszeichnet. Ursache hierfür waren drei Hirtenkinder, die vor 70 Jahren eine „Erscheinung“ hatten (christlicher Natur natürlich). Dieses machte aus dem Ort einen Mammutwallfahrtsort. Wir waren zufällig gerade an einem Sonntag dort. Es tobte der Bär! Ein riesiger Open Air Gottesdienst im klassischen urbi-et-orbi-Rom-Stil ging dort ab. Dazwischen dann die ganzen Büßer, die, auf Knien rutschend, Wachsnachbildungen von zu heilenden Extremitäten einen kilometerlangen Mamorweg nach vorne zum Segnen brachten. Merkwürdige Vorstellung, die bei uns nicht unbedingt auf Verständnis stieß. Aber zum Anschauen war es doch ganz interessant.

Nach vier Tagen relativer Ruhe ging es schließlich weiter in Richtung Süden. Wir sind gleich morgens losgefahren, haben mittags in Lissabon in der Jugendherberge eingecheckt und sind mit der Metro in die Stadt gefahren. So hatten wir noch den ganzen Nachmittag zum Schauen. Hier sieht man vielleicht am deutlichsten, daß Portugal einmal Kolonialmacht war. Eine schöne Innenstadt mit breiten Straßen und prächtigen Häusern auf Meereshöhe und kleine steile Gassen oben in der Altstadt, der Alfama. Von dort hat man auch einen schönen Überblick über die Stadt und den Fluß. Am Fluß steht übrigens auch die Jesusstatue, die das Vorbild derselbigen in Rio de Janeiro ist. Wenn es die Wetterlage zuläßt, kann man eine Aufnahme von dem Vorbild der Golden Gate Bridge machen, die aber leider ebenso häufig wie das Original im Dunst verschwunden ist. Sehenswert auch das Jeronimokloster im maurisch angehauchten Stil und der Rest der alten Hafenfestung in Belem. Man kann bestimmt noch längere Zeit in Lissabon verbringen, aber die hatten wir nicht bei dem Programm, das wir uns vorgenommen hatten.

Das nächste Ziel war die Algarve, genauer gesagt Sagres am äußersten Zipfel. Wir hatten beim Lesen des Reiseführers beschlossen, daß die ganzen unheimlich romantischen, stilechten und ruhigen „Fischerdörfer“ an der Küste uns wahrscheinlich zu voll sein würden. Sagres hörte sich ganz interessant an wegen der Seefahrerschule von Heinrich (dem Seefahrer). Nach 300 km Anfahrt mußten wir feststellen, daß es von dieser Schule außer einer riesigen steinernen Windrose und einigen verfallenen Gebäuden nicht viel zu sehen gab. Das dicht dabei liegende Kap Vincente mit dem angeblich lichtstärksten Leuchtturm Europas gab auch nicht viel her, wohl auch weil es recht bedeckt war. Hier an dieser westlichsten Stelle Europas hatten wir schon 5000 km hinter uns. Leute, die wir trafen, und die direkt fuhren, waren immerhin ca. 2800 km unterwegs. Ganz schön weit.

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