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Portugal und Spanien - Juni ´94


Von nun an ging es wieder nach Hause. Der direkte Weg wäre aber zu langweilig gewesen. Wir entschlossen uns, westlich an Madrid vorbei durch die Estremadura zu fahren. Über Cordoba und Zafra fuhren wir einen Tag lang abwechselnd durch kilometerweite Olivenheine oder Weizenfelder. Mehr gab es nicht. Recht eintönige Sache, nur die ausgewählte Strecke erwies sich als fahrtechnisch sehr abwechslungsreich. Wir kamen gut voran und konnten abends bei Merida auf dem Campingplatz unser Lager aufschlagen. Ab hier wurde es straßenmäßig so, wie man es immer von Spanien hört. Ewig lange Geraden, eigentlich gut geeignet zum Kilometerfressen, ja wenn da nicht die allgegenwärtige Guardia Civil auf K 100 RT wäre. Und die Jungs sind immer zu zweit und verdammt fix unterwegs. Man munkelt auch, daß sie recht saftige Preise für Mißverständnisse in Sachen Auslegung der Verkehrsrichtlinien haben. Also, lieber etwas piano, auch die nächste lange Gerade geht vorbei. Die Estremadura entpuppte sich als recht grünes Gebiet mit etwas abwechslungsreicherer Vegetation, es gab hier noch zusätzlich große Weinhänge! Naja, etwas mehr gab es schon. Auf jeden Fall war es ruhiger und vom Klima her angenehmer als im Süden. Schöner zu fahren, wenn auch etwas anstrengender, war nachher die Strecke von Caceres über Plasencia nach Avila. Auf dem Weg lag unter anderem ein herrliches Tal mit einer netten kurvigen Straße am Fluß entlang, in dem die Süßkirschbäume kurz vor der Ernte standen. Was lag näher, als einen kleinen Imbiß in Form von dicken, fetten Kirschen zu uns zu nehmen, bevor wir die letzte Etappe bis Segovia (Segobia sagen die Eingeborenen) fuhren. Eine schöne Stadt, nur 80 km von Madrid entfernt und ein beliebter Ausflugsort der Städter mit viel anzuschauen. Den alten Stadtkern überspannt ein riesiges römisches Viadukt und über allem steht auf dem Berg im Zentrum die Kathedrale. Uns blieb leider nur ein Abend, weil sich unser Urlaub dem Ende zuneigte und wir noch in Ruhe über die Pyrenäen wollten.

In El Burgo endete die N110, der wir die ganze Zeit gefolgt waren, und wir kamen über Soira in das Tal des Rio Ebro hinunter. Ein Glutofen, und wir waren froh, als das Gelände endlich wieder anstieg, und wir schließlich auf einem total einsamen Campingplatz mit direktem Blick auf die Los Mallos (eine rote Zwillingsbergformation) unser Zelt aufstellen konnten. Abends gingen wir in dem einzigen Restaurant des Ortes essen und konnten es diesmal nicht verhindern, daß wir für unser Mahl in einen tristen, dunklen und kalten Speiseraum geführt wurden. Man ließ nicht zu, daß wir unser Essen vor der Gaststätte an der Durchgangsstraße mit Blick auf die Berge und die vielen Storchennestern im Ort einnahmen. Aber das ist üblich, daß man zum Essen in irgendwelche Extraräume kommt und durchaus als Kompliment zu werten.

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