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Kali Mera Griechenland

Nach nur 30 km erreiche ich Patra. Eigentlich hatte ich bereits ein Fähverbindung, aber es schadet ja nicht, mich noch einmal zu informieren und schon werde ich fündig. Es gibt tatsächlich eine Fähre, die bereits 5 Stunden früher abfährt, ebenfalls ist der Preis schlagkräftig. So mache ich mich auf die Suche zu der letzten Gyros Pita, das Motorrad lasse ich im Hafen stehen. Nach der kleinen Stärkung geht es an Bord. Die Twin ist gut verzurrt, den Tankrucksack und die Reisetasche nehme ich mit in die Kabine. Nun folgen 37 Stunden Langeweile. Die Kabine ist winzig, aber ausreichend für eine Person, auch wenn sie für 3 ausgerichtet worden ist, Dusche, Toilette und Waschbecken sind in einem ordentlichen Zustand. Das Abflußrohr der Toilette ist ausreichend für das Papier, zum Glück. Das erste was ich genießen darf, ist eine kalte Dusche, die erst nach 10 Minuten auch heißes Wasser präsentiert. Fast eine halbe Stunde genieße ich das prickelnde Gefühl auf meiner Haut, duschen, waschen, rasieren, ein Luxus, den ich zu schätzen weiß. Eine gute Möglichkeit die Zeit totzuschlagen, ist das Waschen meiner Kleidung, die Trocknung meines Zeltes und Säubern jeglicher Taschen vom grieschischen Sand. Die restliche Zeit vertreibt man sich, indem das Boot näher inspiziert, sich einen Einblick über die Rettungsinseln und das Anlegen der Rettungsweste verschafft. Ansonsten besteht der Tag nur aus Schlafen und Essen. Erstaunlicherweise kann man sehr müde sein, um so länger man schläft. So neigt sich wieder ein Tag dem Ende, ich stehe mit der Kamera an der Reeling und schieße die letzten Fotos eines faszinierenden Sonnenunterganges.

Die letzte Nacht sollte wieder interessant werden. Es gibt nichts schöneres, als im Nachhinein feststellen zu müssen, das Essen, welches für die letzten Tagen verzehrt werden sollte, im Mülleimer zu sehen. Wir geraten in einen schweren Sturm. Das Auf und Ab zwingt mich die Liege zu räumen und auf dem Fußboden Platz zu nehmen. Der hohe Wellengang macht es mir unmöglich mein Essen noch weiter bei mir zu halten. Es ist ein schreckliches Gefühl. Auf und ab und auf und ab und... Ich zähle die Sekunden und bete zu Gott, er solle doch mit der Schaukelei endlich aufhören. Ich schaue auf die Uhr 9 Stunden bis zum Anlegen. Die Durchsage der Verspätung bestätige ich nochmals mit der Essensausgabe. Die Augen sind zu müde, ich schaffe es nicht mehr sie aufzuhalten und falle auch schon bald in einen tiefen Schlaf.

Schwerstarbeit, ist es mich sämtlicher Kleidung aufzuladen, 2 T-Shirts, Rolli Wollpullover, Motorradjacke Gesichtsmaske und Schal, 3 Paar Socken, Unterhose und Motorradhose. Die Koffer sind gepackt, Tankrucksack und Reisetasche an der Maschine montiert. Zuerst donnern die LKW’s aus der Seitenrampe. Vorsichtig setzte ich mich auf das Motorrad, der Motorrumpf ist sehr glatt. Kaum ist man draußen, so wartet auch schon die Polizei auf uns. Hoffentlich muß ich meine Maske nicht vom Kopf ziehen, denn die Anziehprozedur dauert mind. wieder 15 Minuten, für die ich nach der 4-stündigen Verspätung keine Zeit mehr besitze. „Deutschland?“ Ich bejahe die Frage, dann darf ich weiter fahren, das Thermometer zeigt 5°C an, tolle Aussichten für die nächste Fahrt.

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