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Kali Mera Griechenland Ich hatte auch schon mehr als 12 Stunden auf dem Motorrad verbracht, hoffentlich ist der Pass frei von Schnee, dies ist mein einziger Gedanke. Viel bewegen kann ich mich nicht, die zahlreichen Schichten von Klamotten verhindern den Kopf überhaupt zur Seite zu bewegen. Die Spiegel sind meine einzigen Augen nach hinten, wenn nicht gerade die Sonne sich in sie spiegelt. Es ist sehr kalt, die Heizgriffe stehen auf Hochbetrieb. Trieste-Tarvisio-Villach, Radstädter Tauern (Pass), die Straße ist zwar frei von Schnee, doch die Schneefallgrenze ist längst erreicht. Von Kälte kann keine Rede mehr sein, der warme Atem frostet schnell an der Maske. Je mehr ich Richtung Norden fahre, um so eisiger wird es, bis ich dann bei Hof aufgeben muß. 9Stunden Fahrt sind abgespult, nur noch 300 km von einst 1200 km sind noch zu bewältigen. Sämtliche Gliedmaßen sind bis zur Schmerzgrenze erfroren. Sogar die Koordiantion das Motorrad in eine Parklücke scheitert beinah wegen der Unbeweglichkeit der Finger und Füße. Bereits im Vorbeigehen bestelle ich eine große Soljanka dazu heißen Tee. Der Löffel will mir noch nicht gehorchen, zu sehr zittert noch meine Hand. Das Teeglas umfasse ich mit beiden Händen und führe es so zu meinem Mund. Ich komme mir vor, als hätte ich Tage im Eis verbracht. Nach einer Stunde Aufwärmung und zweimaliger Bestellung kann es weiter gehen. Angezogen wird sich auf Toilette, es ist stets eine mühsame Prozedur. Unbeweglich trete ich in die Kälte zurück, die Maschine wird getankt und weiter geht es. 200 km sind bereits wieder abgespult, die Freude endlich die 100 km zu sehen und von da an rückwärts zu zählen steigt.
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