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Kali Mera Griechenland

Durch die stundenlange langsame Fahrt ist die Konzentration dahin und so kommt es in einem kleinen Dorf dazu, daß ich bei dem Versuch an der Straße zu halten, mit dem rechten Seitenkoffer an einer Stoßstange eines Jeeps hängen bleibe, dabei fällt mir die Twin nochmals auf die linke Seite, wo sich natürlich in diesem Augenblick ebenfalls ein PKW aufhalten mußte. Das war ein guter Auftakt, denke ich so bei mir. Na mal sehen, wie dies ausgehen wird. So hänge ich noch weitere Minuten zwischen dem Auto und der Twin, um möglichst das Auto vor weiteren Beulen und Schrammen zu schützen und warte dabei auf die Hilfe des Fahrers, doch vergeblich. Jener hat erst mal nur sein bestes Stück im Kopf.

Schlangenmenschlich ziehe ich mein rechtes Bein vom Motorrad und stemme mich mit dem Oberkörper gegen die Twin. Das linke Bein hält das Bike inzwischen vom Boden fern, sodaß kein Benzin auslaufen kann. Der Tumult ist vorprogrammiert, nach Minuten greife ich zur Grünen Versicherungskarte.

Während der ältere Herr in das nächste Geschäft geht, um die Karte zu kopieren, sehe ich mir den Schaden genauer an. Klasse, nicht eine Beule, um überhaupt etwas sichtbar zu machen, muß die Tür erst mal entstaubt werden, nun ein Andenken wird er zurückbehalten.
Zwei blaue Schrammen von 1 cm Länge betonen nun das silberne Gefährt. Das Gespräch wird fortgeführt italienisch gegen deutsch, der Herr redet, ich höre zu, doch verstehen tut keiner was, bis endlich der Schlichter kommt. Ein Alter mischt sich in das Gespräch, der uns beiden den Besuch in die nächste Werkstatt vorschlägt, um den Schaden festzustellen, gute Idee, wir verabreden uns an einer Werstatt, wohin der Alte uns führen soll. Ich mache mich startklar, entferne den Rest der Windscheibe, die es leider nicht überlebte, setze den Helm auf und suche die andern beiden, die plötzlich nicht mehr zu finden sind...

Bis kurz vor Pescara halte ich es aus, dann ist die Übersetzung nach 4 Stunden Fahrt mit 200 km auf die Autobahn ein Muß. Auch die Autobahn kann mich nicht sichtlich begeistern, die Straßenränder bilden ein ödes Bild, nur Grau in Grau steht im Vordergrund, Blechkarawanen bewegen sich auf der schurgeraden Strecke, nicht eine Kurve ist gegeben, die einzige Abhilfe vor der langsam eintretenden Reisemüdigkeit ist Elvis Presley in den Ohren.

Auf einem Weinberg bei Termoli mache ich es mir für die erste Nacht gemütlich, am Fuße des Berges rauscht die Gischt der Adria und wenig später zeigt auch der Mond sein schönes Antlitz. Im Mondschein brüht bereits auf dem Kocher die Tomatensuppe und der Kakao. Es ist ein herrlicher Anblick, der mich zum Staunen verstummt. In dieser Minute entweicht mir erst eine Last, die mich persönlich seit fast zwei Jahren verfolgt. Ich lerne das Vergessen kennen und versuche mich neuen aufregenden Abenteuern zu widmen. Der Anblick fasziniert, magisch atemberaubend, Stunden sehe ich dem Mondlauf zu, bis er zur Nachtruhe schlägt. So wunderschön sich der Mond zeigte, so wunderbar ist der Sonnenaufgang.

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