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Eine ungewöhnliche Hochzeitsreise

Den ersten Tag als verheiratetes Paar, den 12. Mai 2002, verbringen wir fast ausschließlich auf unserem Motorrad, einer Honda Transalp XL650V.
Unser Ziel ist die Toskana. Hier wollen wir unsere „Flitterwochen“ verbringen.
Pauschalreisen sind nicht unsere Welt – Dennis reist am liebsten auf 2 Rädern und 55 PS und ich bin auch sehr gern Sozia, trotz der kleinen Einschränkungen an Komfort und Platz.
Also, warum nicht eine Hochzeitsreise individuell per Motorrad.
Und die Toskana hat ja bekanntlich mehr als schönes Wetter und tolle Landschaft zu bieten.
Wir wollen dort natürlich möglichst schnell ankommen, also bedeutet der erste Reisetag auch Kilometerfressen auf den Autobahnen Richtung Süden.
Südlich von München verlassen wir diese in Holzkirchen am Abend schon etwas erschöpft und suchen uns unsere erste Unterkunft. Nach einigen Suchen finden wir die kleine „Pension Recht“ auf der Straße Richtung Tegernsee im Ortsteil Marschall. Für 22,50 Euro pro Person bekommen wir ein gemütliches Zimmer mit Dusche und TV und einem super Frühstück.

In Österreich meiden wir wegen der Vignette die Autobahnen und erreichen auf der Landstraße den Brennerpaß. Dieser ist auch schnell überwunden und wir sind in Italien.
Bald schon windet sich eine steile, schmale Straße über 2200 m hoch zum Penserjoch. Trotz wolkenverhangenen Himmel bieten sich uns schöne Ausblicke. Es ist kühl, die Straßen sind schneegesäumt und auch ein bißchen einsam, denn wir sind fast allein unterwegs.
Die Südseite der Alpen empfängt uns mit milden Temperaturen und Sonnenschein und wir schwitzen schon bald unter unseren Kombis.

Wir lassen Bozen hinter uns und fahren vorbei an endlosen Obstplantagen Richtung Trient, biegen aber vorher auf die Straße Nr. 45 ab, die uns zum Gardasee bringt.
Endlich geschafft, unser Tagesziel ist erreicht, wir sind an der Nordspitze des Gardasee angelangt und es ist Zeit eine Unterkunft zu suchen. Wir fahren auf einer schönen Strecke am östlichen Ufer des Sees entlang und finden auch bald zwischen Torbole und Malcésine die Casa Benamati.
Für 65 Euro gibt’s ein schönes großes Zimmer mit Bad und Balkon. Wir haben einen herrlichen Ausblick in den idyllischen Garten mit seinen zahlreichen Ölbäumen, hinter denen das Wasser des Gardasees funkelt. Der Süden läßt grüßen und bei uns kommt so langsam Urlaubsstimmung auf.

Wir rollen auf der Trans gemächlich von Städtchen zu Städtchen, die sich wie eine Perlenkette am Ostufer des Gardasees aneinanderreihen. Doch wir wollen schneller vorwärts kommen, Florenz lockt. Also, rauf auf die Autobahn Richtung Mantua und weiter nach Modena. Die Po-Ebene, plattes Land soweit das Auge reicht, empfängt uns mit starkem Seitenwind.
Ich bin genervt und wünsche mich hinter schützende Autoscheiben.
Hinter Bologna führt die Autobahn mit zahlreichen Tunneln durch den Apennin. Viele LKW´s kämpfen sich durch die Berge, Autos rasen an uns vorbei und der Wind bläst immer noch tüchtig.
Hier ist volle Konzentration gefragt. Ich fühle mich sehr unwohl, vor allem wenn sich hinter einer Kurve ein Abgrund auftut, nur von einer Leitplanke gesichert oder die Transalp auf der Mittelspur zwischen LKW´s und PKW´s in den nächsten Tunnel eintaucht.
Ich will nur noch runter von dieser furchtbaren Autobahn.
Endlich – Florenz. Der Appenin ist überwunden und vor uns im Tal breitet sich die Stadt der Künste aus.
Wir nehmen die letzte Ausfahrt im Süden und fahren hinein ins mittägliche Verkehrsgetümmel.
Busse und Mofas liefern sich Wettfahrten, die Trans dazwischen.

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