Van den Bosch siegt im Superfinale und führt nun die Tabelle an
40 km südlich von Mailand gelegen, fand am vergangenen Wochenende der fünfte Lauf zur Supermoto Weltmeisterschaft statt. Mit dem sehr technischen Offroadpart kam nicht jeder Fahrer von Beginn an zurecht. Auch Bernd Hiemer hatte seine Schwierigkeiten, bekam diese ganz gut in den Griff, stürzte im Zeittraining trotzdem und zog sich einen Bruch oberhalb des Handgelenks zu.
Den ersten Lauf der Klasse S2 dominierte Davide Gozzini bis zur sechsten Runde bravourös, stürzte im Offroadpart und musste aufgeben. Die Stunde von Jerome Giraudo war gekommen: ungehindert baute er seine Führung aus, war aber ständig dem Druck von Fabio Balducci und Massimo Verderosa ausgesetzt. Mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden überquerte er die Ziellinie.
Der zweite Lauf glich dem Ende des ersten Laufes wie ein Ei dem anderen. Vom Start bis ins Ziel führte Giraudo vor Balducci und Verderosa, Giraudos Teamkollege Frederic Bolley sicherte sich Platz vier. Gozzini, der vom Ende des Feldes starten musste, holte sich mit einer aufregenden Aufholjagd die fünfte Position. Der letzte Lauf des Tages war gekommen und wieder sah es nach einem Sieg Giraudos aus. In Führung liegend stürzte er auf einer Ölspur und gab den Weg für seinen Teamkollegen Bolley frei, der sich mit großem Vorsprung den Sieg sicherte. Der Amerikaner Trampas Parker holte sich bei seinem ersten WM-Auftritt den zweiten Platz vor Gozzini und Verderosa.
In der „großen“ Klasse ging es vom Start weg spektakulär zu: Polesetter Thierry van den Bosch wurde von den Husqvarna Werksfahrern Eddy Seel und Gerald Delepine auf den dritten Platz verwiesen, alle Angriffe VDBs wurden von den Belgiern geblockt und so blieb VDB brav hinter ihnen, dicht gefolgt von seinen Teamkollegen Boris Chambon und Ivan Lazzarini, die gegen Ende des Rennen ihre Positionen tauschten und sich die Plätze vier und fünf sicherten.
Nachdem VDB der Sieg in Lauf eins verwehrt blieb war in Lauf zwei Attacke angesagt. Zwar konnte er nicht beide Husqvarna Fahrer einholen, doch zumindest Delepine musste sich ihm beugen. Nach nur sieben Runden wurde das Rennen wegen einem Unfall und Öl auf der Strecke abgebrochen. Seel kam noch einmal hauchdünn davon. Lazzarini hatte sich heiße Duelle mit Valter Bartolini gegeben, konnte an ihm vorbeigehen und abermals auf dem vierten Platz beenden.
Das Superfinale versprach also spannend zu werden. Und wieder gingen die Seel und Delepine in Führung, wurden dann aber einer nach dem anderen von VDB ein- und überholt; der Weg war frei. Mit über fünf Sekunden Vorsprung passierte VDB die schwarz-weiß karierte Flagge und ließ sich von den Fans feiern. Nach einem beherzten Überholvorgang im Offroadpart siegte Delepine vor Seel im hausinternen Duell. Abonnement auf den vierten Platz war an diesem Wochenende Lazzarini, der nach seinem Unfall am Sachsenring noch nicht 100% fit ist und somit die Pace der Führenden nicht ganz mitgehen konnte. Der Deutsche Jochen Jasinski verpasste nach einem tollen Rennen mit Rang elf knapp die TopTen.