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Methodik: So haben wir getestet



Daneben wurde das sogenannte Risikopotential ermittelt. Es verdeutlicht zum einen die Wahrscheinlichkeit von Notfällen, zum anderen das mögliche Ausmaß eines Schadens. Mit anderen Worten: Es ist ein Parameter für das Risiko, bei der Fahrt durch den betreffenden Tunnel zu verunglücken, und für die Schwere der Folgen, mit denen man dann rechnen muss. Dem liegen folgende Überlegungen zu Grunde:

Mit zunehmendem Verkehr im Tunnel steigt die Wahrscheinlichkeit von Unfällen und Bränden.
Je höher die Anzahl der Lkw, um so wahrscheinlicher ist ein Brand größeren Ausmaßes.
Brennt ein Gefahrgut, kann es wegen der hohen Temperaturen und der äußerst giftigen Atmosphäre zu einer Katastrophe kommen (Caldecott-Tunnel, Kalifornien, 1982, sieben Tote; Nihonzaka-Tunnel, Japan, 1979, sieben Tote). Somit erhöht auch der uneingeschränkte Zugang von Gefahrguttransporten die Gefahr eines Brandes größeren Ausmaßes.
Verkehrsart (Richtungs-/ Gegenverkehr) und Verkehrszustand (stockender Verkehr/ Stau) haben Einfluss auf die Bemessung der Flucht- und Rettungsmöglichkeiten sowie die Auswahl eines passenden Lüftungssystems. Bei Richtungsverkehr ohne Stau ermöglichen Längslüftungssysteme den Fahrzeugen, die sich in Fahrtrichtung hinter einem Brandherd befinden, den Tunnel ungefährdet zu verlassen. Die Fahrzeuge, die sich vor einem Brandherd aufhalten, können durch einseitige Rauchabführung in Fahrtrichtung geschützt werden. Bei Gegenverkehr oder Richtungsverkehr mit Stau können sich auf beiden Seiten des Brandherdes Fahrzeuge befinden, die den Tunnel nicht verlassen können. Hier bestehen erhöhte Anforderungen an das Lüftungssystem (geeignete Rauchabsaugung) und die Gestaltung der Fluchtwege. Zudem birgt Gegenverkehr das Risiko schwerer Unfälle, zum Beispiel Frontalzusammenstöße, wie sie sich im Jahr 2001 etwa im Gleinalm- und Amberg-Tunnel in Österreich ereigneten.
Die Längsneigung eines Tunnels beeinflusst die Rauchausbreitung. Je größer die Längsneigung, desto stärker der thermische Auftrieb des Brandgases und desto größer die Zone, innerhalb derer sich Rauch ausbreitet. Außerdem können längere Gefälle insbesondere bei Lkw zu einer Überhitzung der Bremsen und des Motors führen, was die Wahrscheinlichkeit eines Brandes ebenfalls erhöht.
Beim Test wurde das Risikopotential sowohl quantitativ als auch qualitativ bewertet. Als Basis dienten dabei entsprechende Untersuchungen der DMT im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sowie Erfahrungen der vorangegangenen ADAC-Tunneltests.

Die folgenden Parameter wurden bei der Bewertung des Risikos berücksichtigt:

Verkehrsleistung pro Jahr (Produkt aus Verkehrsstärke und Tunnellänge): maximal 8 Punkte
Anzahl der Lkw pro Tag und Tunnelröhre: maximal 8 Punkte
Verkehrsart (Richtungs-/ Gegenverkehr): maximal 8 Punkte
Verkehrsdichte (Fahrzeuge pro Tag und Fahrstreifen): maximal 5 Punkte
Transport von Gefahrgütern: maximal 5 Punkte
Maximale Längsneigung des Tunnels: maximal 3 Punkte
Zusätzliche Gefährdung, zum Beispiel Ein- und Ausfahrten, Kreuzungen im Tunnel oder im nachfolgenden Bereich, lange Steigungen oder Gefällestrecken vor dem Tunnel: maximal 3 Punkte
Diese Risiko-Punkte wurden addiert und wie folgt eingestuft:

Sehr niedriges Risiko: 4 bis 10 Punkte
Niedriges Risiko: 11 bis 17 Punkte
Mittleres Risiko: 18 bis 24 Punkte
Hohes Risiko: 25 bis 31 Punkte
Sehr hohes Risiko: mehr als 31 Punkte
Für die Gesamtbewertung eines Tunnels werden das Sicherheits- und Risikopotential zusammengeführt (siehe Bewertung: Sicherheit, Risiko und die neue EU Richtlinie mischen mit).

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Datum:27.12.2004
Quelle:ADAC e.V.
ID:2391

 

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