203 mal runter(-299,4 Cent), 87 mal rauf (+301,1 Cent) - Mehr Wettbewerb, mehr Preisbewegungen: Preiswettbewerb in fünf Jahren doppelt so intensiv - Preise in Deutschland unter den niedrigsten in EU (ohne Steuern)
Bochum - Im Jahr 2004 gab es im deutschen Tankstellenmarkt bisher Preissenkungen in der Summe von 299,4 Cent. Diesen Senkungen standen Preiserhöhungen in der Summe von 301,1 Cent gegenüber. Wie in 2003 hielten sich Erhöhungen und Senkungen damit die Waage. Die Höhe der Senkungs- und Erhöhungsbeträge verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen drastischen Anstieg um über 60 Prozent. Zum Vergleich: Am Jahresende 2003 betrug der Senkungs- und Erhöhungsbetrag jeweils rund 185 Cent. Auf Tage gerechnet gab es in 2004 bisher 203 Tage mit Senkungen, denen 87 mit Erhöhungen folgten. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen nochmaligen Anstieg um sieben Erhöhungen. Im Vergleich zu 1999 hat sich die Anzahl sogar verdoppelt.
Grund für diese Entwicklung ist vor allem der gesteigerte Wettbewerb im deutschen Tankstellenmarkt. Er macht Preiserhöhungen aufgrund der häufigen Senkungen in immer kürzeren Abständen erforderlich. Auch der deutliche Anstieg der Senkungs- und Erhöhungsbeträge gegenüber 2003 belegt die sich zunehmend verschärfende Wettbewerbssituation. Ohne die immer wiederkehrenden Erhöhungsversuche hätte die gesamte Branche, große wie kleine Anbieter, extreme Verluste gemacht.
Der durchschnittliche Preis für einen Liter Superbenzin liegt im Monat Dezember (bis 20. Dezember) mit rund 110 Cent 2 Cent über dem des Monats Januar. Gleichzeitig ist er aber um fast 9 Cent niedriger als im Monat Mai, der mit 118,9 Cent - gefolgt vom Oktober (118,5 Cent) - den Jahreshöchststand markiert. Parallel zum Benzinpreis stieg auch der Dieselpreis im abgelaufenen Jahr: Betrug der durchschnittliche Preis für einen Liter Diesel im Januar noch 87,8 Cent, so lag der Preis im Dezember bei 97,5 Cent. Damit unterschritt er um 6 Cent den Jahreshöchststand im Oktober (103,5 Cent).
Die Entwicklung der Benzinpreise verlief analog zu den Rohöl- und Produktpreisen in Rotterdam: Von etwa 30 US-Dollar je Barrel (rund 159 Liter) im Januar stieg der Rohölpreis auf über 50 US-Dollar im Oktober. Aktuell liegt er bei rund 40 US-Dollar. Der starke Eurokurs hat insbesondere in der zweiten Jahreshälfte noch höhere Kraftstoffpreise verhindert.
Der Wettbewerb wirkt: Ohne Steuern hätte der Autofahrer im Jahresmittel an der Tankstelle je nach Kraftstoffsorte nur 27 bis 32 Cent pro Liter bezahlen müssen. Damit liegt Deutschland traditionell auf dem zweitniedrigsten Niveau von 25 EU-Ländern.