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Vergleich Reise-Enduros

Mit der BMW R 1200 GS tritt ein neues Modell gegen drei etablierte Konkurrenten an, die alle fürs Modelljahr 2004 in wesentlichen Details verbessert worden sind.

Reiseenduros sind "Eier legende Wollmilchsäue" unter den Motorrädern: Prima geeignet für winkelige Land- und Bergstraßen wie für nicht allzu harte Schotterstraßen-Ausflüge. Und natürlich bieten sie auch reichlich Komfort für Autobahn-Anfahrt mit Sack und Pack ins gewählte Reiseparadies, um dort genussvolle Touren zu bereiten.

Wie gut die Hersteller das "Vergnügungs-Paket" geschnürt haben, zeigt dieser Vergleich. Gegen die neue BMW R 1200 GS, Nachfolgerin der überaus erfolgreichen R 1150 GS, treten drei Modelle an, die 2004 in verbesserter Version angeboten werden: Sowohl für die Aprilia Caponord wie für die Honda Varadero ist endlich ein ABS im Angebot, die Triumph Tiger wurde fahrwerkstechnisch überarbeitet und mit deutlich verbesserter Ausstattung zum Schnäppchen.

Die Motoren: Stark genug sind sie mit 94 bis 106 PS fraglos alle. Doch bei Reiseenduros zählt die "Kraft aus dem Keller" mehr. Hier setzt sich vornehmlich die BMW perfekt in Szene, während sich die Aprilia bei niedrigen Drehzahlen besonders schwer tut. Honda und Triumph rangieren im Mittelfeld. Aber auch in höheren Drehzahlregionen kann die BMW punkten: Das 1200er Triebwerk dreht fast vibrationsfrei locker bis an den Drehzahlbegrenzer. Sehr kultiviert und angenehm fährt sich das ebenfalls drehfreudige Varadero-Triebwerk, ein wenig aggressiver setzt sich der kräftige Dreizylinder-Reihenmotor der Triumph in Szene. Der Aprilia-V2 erscheint dagegen als Raubein; seine Stärke sind mittlere und hohe Drehzahlen, doch da vibriert er auch ordentlich.

Die Kraftübertragung: Dreimal Kette, einmal Kardan – wer Wartungsarmut schätzt, greift zur BMW; Sechsgang-Getriebe sind Standard, alle sind nahezu gleich gut schaltbar. Lediglich die schwer dosierbare Kupplung der Aprilia fällt negativ auf.

Die Fahrwerke: Alu-Brückenrahmen (Aprilia), Stahl-Gitterrohrrahmen (BMW), Stahl-Brückenrahmen (Honda und Triumph) – die Konstrukteure gehen unterschiedliche Wege. Wichtig ist das Ergebnis, und hier glänzt die BMW dank Telelever und Einarmschwinge. Fast spielerisches Handling als Folge gelungener Fahrwerkskonzeption und des geringen Eigengewichts von nur noch 225 Kilogramm, perfekte Hochgeschwindigkeitsstabilität selbst bei voller Beladung. Zudem gibt’s hervorragende Noten für Federung und Dämpfung. Eine ganze Klasse tiefer rangieren Honda und Triumph: Beide gut und harmonisch fahrbar, doch wegen des höheren Schwerpunkts auch weniger agil. Den niedrigsten Fahrspaß-Level bietet die schwammige Aprilia.

Die Bremsen: Jetzt schlägt die Stunde der Honda Varadero: Die Kombination von CBS/ABS ist wegen ihrer perfekten Dosierbarkeit einsame Klasse; abschaltbar ist das System nicht. Für höchste Bremswirkung müssen beide Hebel betätigt werden. Bei der BMW genügt dank Teilintegral-ABS der Zug am Bremshebel; die Dosierbarkeit des elektrischen Bremskraftverstärkers ist mittlerweile gut, das System ist für Geländeeinsätze abschaltbar. Das ebenfalls abschaltbare Aprilia-ABS fällt mit groben Regelintervallen gegen die beiden anderen Systeme deutlich ab, ist aber im Notfall immer noch besser als gar kein ABS. Die Triumph bietet eine konventionelle Dreischeiben-Anlage, ohne schlecht zu bremsen.

Der Fahrkomfort: Elemente wie Federung und Dämpfung, Sitzposition, das Sitzpolster selbst, Wind- und Wetterschutz sind die Kriterien. Im letzten Einzelpunkt rangiert die Honda ganz vorne, gefolgt von der ähnlich voluminös verkleideten Aprilia. GS und Tiger rangieren dahinter gleichauf. Unter Einbeziehung sämtlicher Unterpunkte ergibt sich ein Patt zwischen der Honda und der pfiffigen BMW mit blitzschneller Scheiben- und Sitzhöhenverstellung. Die zwei anderen liegen – mehr oder minder gleichauf – dahinter.

Die Funktionalität: Aufbocken, Spiegel, Licht, Lenkereinschlag, Radwechsel, Wartungsanforderungen, Aufheben im Gelände – hier zählen viele Details. Tadellos die BMW (Radwechsel, Hauptständer, Wendekreis), geringe Unterschiede zwischen den drei anderen auf den Plätzen.

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