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Verkehrssicherheitspreis: ADAC - BASt - Symposium

im Oktober 2006

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat heute in Baden-Baden den Verkehrssicherheitspreis des Bundesverkehrsministeriums verliehen. Mit diesem Preis werden anwendungsorientierte Forschungsarbeiten zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.500 Euro dotiert.

Tiefensee zeichnete heute drei Arbeiten aus: Prämiert wurden die Arbeiten von Dr. Matthias Kühn, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV), Abteilung Unfallforschung, Berlin, Dr. Stephan Völker, L-LAB/Uni Paderborn und Dipl.-Ing. Christian König, Institut für Straßenwesen, RWTH Aachen.

Wolfgang Tiefensee erklärte zu dem seit 1980 vergebenen Preis:

"Wir wollen junge Wissenschaftler ermutigen, ihre Fähigkeiten und kreativen Ressourcen bei der Verkehrssicherheit einzusetzen. Wir sind in Deutschland auf einem guten Weg.

Im Jahr 2005 wurden bei Straßenverkehrsunfällen 5.361 Personen getötet, das waren 480 Menschen weniger als im Vorjahr. Das ist die geringste Zahl an Unfalltoten seit über 50 Jahren. Unsere gemeinsame Verkehrssicherheitsarbeit ist erfolgreich, und gerade deshalb bleibt sie auch in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben der Verkehrspolitik. Ohne technische Innovationen wie Airbags, ABS und ESP wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen. Deshalb brauchen wir engagierte Forscher, die die Frage der Verkehrssicherheit immer wieder neu stellen. Die drei Ausgezeich-neten sind dafür ein gutes Beispiel.

Mit dem "Programm für mehr Sicherheit im Straßenverkehr" steht uns ein guter Fahrplan für mehr Verkehrssicherheit zur Verfügung, bei dem fünf Prioritäten im Vordergrund stehen: Es geht darum, das Verkehrsklima in Deutschland zu verbessern, schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen, die Unfallrisiken junger Fahrer zu reduzieren, das Gefahrenpotenzial schwerer Nutzfahrzeuge zu mindern und die Verkehrssicherheit auf Landstraßen zu erhöhen.

In den letzten Monaten habe ich weitere Initiativen angestoßen. Dazu gehören EU-weite Maßnahmen gegen den internationalen Führerscheinmissbrauch ebenso wie ein Alkoholverbot für Fahranfänger und höhere Strafen für Verkehrsrowdies und Drängler. Das begleitete Fahren ab 17 wird von immer mehr Bundesländern eingeführt und erweist sich als Erfolgsmodell.

Der Bundesregierung geht es darum, die Zahl der Unfälle immer weiter zu reduzieren. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass alle sinnvollen Maßnahmen realisiert werden. Alle in der Verkehrssicherheitsarbeit engagierten Institutionen und gesellschaftlichen Gruppen bitte ich herzlich darum, uns dabei auch künftig zu unterstützen.

Es gilt, die Entwicklung des Unfallgeschehens zu beobachten und neue Entwicklungen frühzeitig zu identifizieren, um positiv steuernd einwirken zu können. Die demografische Alterung der Gesellschaft beispielsweise wird auch die Aufgaben der Verkehrssicherheitsarbeit immer stärker beeinflussen und den älteren Verkehrsteilnehmer zunehmend in den Mittelpunkt rücken. Eins ist klar: Wir dürfen nicht nachlassen in unserem Engagement. Die Sicherheit auf unseren Straßen muss jeden Tag neu gewonnen werden."

Die Preisträger im Einzelnen: Dr. Matthias Kühn erhielt 4.500 Euro für seine Dissertation an der TU Berlin: "Weiterentwicklung von Fußgänger-Komponententests". In seiner Arbeit stellte Kühn das Risiko einer Fußgänger-Fahrzeug-Kollision heraus und entwickelte ein Hybrid-Testverfahren zum Fußgängerschutz im Fahrzeugentwicklungsprozess. Nach der Analyse des realen Unfallgeschehens schafft die rechnerische Simulation Eingangsbedingungen für das sich hieran anschließende Komponententestverfahren. Das Fußgängerschutzpotenzial von Fahrzeugfronten und somit auch die Fußgängersicherheit selbst werden schließlich durch die Berechnung eines Fußgängerschutzindexes quantifiziert. Durch das Hybrid-Testverfahren kann das Schutzpotenzial von Fahrzeug-Frontstrukturen bereits in einer sehr frühen Entwicklungsphase entscheidend verbessert werden. Es leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Fußgängerschutzes.

Ebenfalls 4.500 Euro bekam Dr. Stephan Völker für seine Habilitationsschrift an der Universität Paderborn: "Hell- und Kontrastempfindung - ein Beitrag zur Entwicklung von Zielfunktionen für die Auslegung von Kraftfahrzeug-Scheinwerfern". Völker definierte sicherheitsrelevante Kriterien für Scheinwerferlichtverteilungen, basierend auf der begrenzten Leistungsfähigkeit des menschlichen Auges. Völker berücksichtigte alle relevanten Zielfunktionen für die Auslegung von Scheinwerfern, darunter auch die Sichtbedingungen im nächtlichen Straßenverkehr, das menschliche Hell- und Kontrastempfinden und die Diskrepanz zwischen objektiver Messung und subjektiver Einschätzung der Wahrnehmung durch Autofahrer. Die entwickelten Zielfunktionen für die Verteilung des Scheinwerferlichts können die Sicherheit beim Fahren in der Nacht verbessern. Diese Grundlagenarbeit bietet somit eine wertvolle Basis für eine Umsetzung in die Praxis.

Die Diplomarbeit von Dipl.-Ing. Christian König an der RWTH Aachen "Entwicklung einer Simulation zur Abbildung des Fluchtverhaltens bei Brandunfällen in Straßenverkehrstunneln" wurde als anerkennende Würdigung mit 1.500 Euro honoriert. Die Zahl der Opfer von Tunnelunglücken wird sowohl von der sicherheitstechnischen Ausstattung des Tunnels als auch vom Verhalten der Tunnelnutzer beeinflusst. König ging in seiner Arbeit der Frage nach, wie eine Verbesserung der Fluchtmöglichkeiten der Tunnelnutzer im Brandfall erreicht werden kann. Er untersuchte mit Hilfe eines Simulationstools das Fluchtverhalten der Tunnelnutzer in Abhängigkeit von der Art der sicherheitstechnischen Ausstattung des Tunnels. Die Arbeit ist als ein Baustein für die Durchführung von Risikoanalysen für Straßentunnel zu sehen. Das Simulationstool kann in ein risikoanalytisches Modell zur Ermittlung der Sicherheit von Straßentunneln integriert werden. Hierdurch wird ein zusätzlicher Nutzen in Bezug auf die weitere Erhöhung der Verkehrssicherheit in Straßentunneln erwartet.

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Datum:25.10.2006
Quelle:Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
ID:3868

 

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