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Eine Frage der Ehre

Als Berti Hauser, Sportchef von BMW Motorrad, die Faust in den Himmel schleuderte und er seinen Emotionen freien Lauf ließ, war das in der Entwicklungsgeschichte des 450er Prototypen von BMW ein besonderer Augenblick. Es war der Moment, als BMW - Werksfahrer Simo Kirssi beim Finallauf zur Deutschen Cross Country Meisterschaft in Schweinfurt seinen Landsmann und Enduroweltmeister Samuli Aro überholte. Für die Punkte und die Meisterschaftswertung war dieses Ereignis zwar gegenstandslos, denn die Saison galt bekanntlich nur der Entwicklung der 450er; für die Moral des Teams und des Fahrers war diese Sekunde aber ausgesprochen wichtig und letztlich auch die letzte Bestätigung, dass man mit dem Fahrzeugkonzept goldrichtig liegt.

Die erste Hälfte des Rennens kann getrost unter der Rubrik „streichen“ aufgeführt werden. Simo kam beim Start schlecht weg und musste sich zunächst seinen Weg von ganz hinten durch das Feld bahnen. Nach einigen Runden musste er zudem noch an die Box. Aus unerklärlichen Gründen hatte sich dummerweise der Tankdeckel gelöst. In der Folge musste er auch noch seine Benzin getränkte Hose wechseln. An einen Laufsieg war damit nicht mehr zu denken.
Aufgeben kam allerdings weder für das Team, noch für den Fahrer in Frage. Außerdem ist jede Sekunde Rennerfahrung für Mann und Gerät wichtig.

Simo war heiß. Das spürten auch die zahlreichen Zuschauer. Und so rollte er das Feld komplett von hinten auf, bis am Ende der führende Samuli Aro an der Reihe war. Dieser hatte zwar zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Runden Vorsprung – aber es war für Simo Kirssi Ehrensache, sich und allen anderen zu beweisen, was in ihm und der 450er steckt. Vor dem fast schon „unerhörten“ Überholvorgang lieferten sich die beiden Landsleute längere Zeit ein spannendes Duell. Am Ende setzte sich der „blau-weiße“ Finne durch und brachte schnell einen größeren Abstand zwischen sich und Aro.

Sichtlich zufrieden stellte Simo nach dem Rennen die 450er ab. Sein einziger Kommentar auf die Frage, wie das Rennen gelaufen ist: „Das war o.k.“ Wer ihn kennt weiß, dass dies ein Ausdruck größerer Freude ist.

Markus Theobald (Entwicklung): „Das mit dem Tankdeckel ist eine dumme Geschichte. Den genauen Grund dafür müssen wir noch herausfinden. Viel wichtiger war bei diesem Rennen aber die Erkenntnis, dass nach dem erfolgreichen WEC-Einsatz in Frankreich die Maschine in der harten Cross-Country-Gangart auch problemlos über die gesamte Renndistanz hielt. Damit haben wir unser technisches Ziel erreicht.“

Fazit des Teams: Die technische Ziele dieser Entwicklungs-Saison wurden im harten Sporteinsatz am Ende erreicht. Sportlich kann man jetzt optimistisch in die Zukunft und die Saison 2008 blicken.

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Datum:24.09.2007
Quelle:BMW Motorrad
ID:4398

 

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