Die Aprilia Pegaso 650 hat sich für mich als idealer Reisebegleiter erwiesen. Ich habe das Motorrad mit 6000 km gekauft und in der letzten Saison 8000 km gefahren. Das Fahrwerk bietet hohe Reserven und auf engen Landstraßen tut sich manches Big Bike schwer der Enduro zu folgen. Selbst große Fahrer finden eine bequeme Sitzposition. Auch im Soziusbetrieb ist der Sitzkomfort noch in Ordnung. Allerdings könnte hier das Fahrwerk etwas straffer abgestimmt sein. Als Enduro taugt die Pegaso aber allenfalls für Feldwege. Hier setzt das Gewicht Grenzen und die sturzempfindlichen Plastikteile laden auch nicht zu allzu gewagten Sprüngen ein. Ein kleines Problem sind hier auch die Ersatzteile. Leider gibt es so gut wie keine freien Anbieter, d.h. alles muß eben etwas teurer über Aprilia gekauft werden. Die Fahrwerte sind für die gebotene Motorleistung in Ordnung. Allerdings hat das 1996 er Modell nur 39 PS Leistung während alle anderen Modelle 48 oder 49 PS bringen. Trotzdem reicht es für Tacho 170 auf der Autobahn. Der Windschutz durch die kleine Verkleidung ist hier allerdings nicht mehr so toll. Die Verarbeitung ist in Ordnung. Da der Einzylinder allerdings relativ stark vibriert sollte man ab und zu mal alle Schrauben kontrollieren. Ernste Probleme hatte ich hier aber noch nie. Der Verbrauch liegt zwischen 4 1/2 Liter auf der Landstraße bis zu über 8 Liter auf 100 km auf der Autobahn. Gerade auf langen Autobahnetappen wird die Pegaso echt zum Säufer. Und bei einem Tankvolumen von 14,5 Litern ist ein schneller Tankstopp vorprogrammiert. Nach 150 km ist hier schon Schluß, Tankstopps müssen also genau geplant sein. Mit Topcase und zwei Nonfango Koffern ist das Thema Stauraum auch kein Problem mehr (95 Liter). Die Fahreigenschaften verändern sich auch beladen kaum. Insgesamt ist die Pegaso kein Motorrad für Raser. Wer aber einen zuverlässigen Begleiter für Touren sucht ist sicher gut bedient.