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Testbericht Triumph Sprint ST Bj. 2000

Testbericht von: Uli Lessel
Gesamtwertung:
Technik:
Verarbeitung:
Zuverlässigkeit:
Fahreigenschaften:
Preis/Leistungsverhältnis:
Würdest Du das
Motorrad nochmal kaufen?:
Ja
Vorteile: Tolles Fahrwerk, auch bei größerer Zuladung; geringer Verbrauch.
Nachteile: Unzureichende Kühlanlage (läuft oft nach), schlechte Warmluftabführung (heisse Beine ab 30 Grad)
Beschreibung: Garantiefälle: Kupplungszug gerissen (war Rückrufaktion), gesplittertes Anzeigendisplay (warum weiss der Geier), aufgescheuerte Bremsleitungshülle hinten (Führung war ungünstig
verlegt oder Leitung eine Idee zu lang), Kupplungszug-Rückholfeder gebrochen (darum gibts wohl den Kraft-Reduzierhebel auf dem Zubehörmarkt).
Werkstatt: Die Vertretung in Worms arbeitet zuverlässig und genau (was die Sache nicht immer billig macht, wenn z.B. die Ventilspiel-Prüfintervalle unterschritten werden), die Beratung
ist kompetent und fair (was ich schon anders erlebt und gehört habe). Damit steht und fällt Einiges an Markenzufriedenheit.
Zum Original-Zubehör: z.T. sehr gut, manches eher ungeschickt. Mies die Anbringung des Heck-Gepäckträgers. Der Ingenieur, der die Gepäckträgermontage entwickelt hat, gehört mit nassen Lumpen erschlagen. Nach Anleitung fast unmöglich anzubringen, hält aber auch ohne die hintere Verstärkung und sieht auch noch gut aus. Auch der Tankrucksack ist zwar formschön, doch das Kartenfach gerade dadurch fast nicht zu gebrauchen, da zu eng (Lösung: billige Kartentasche statt dessen aufgesetzt - perfekt). Dennoch ist solch Rucksack durch den Kunststofftank notwendig. Der zusätzliche Spritzschutz für die hintere Einarmschwinge erspart einige mühselige Putzerei an unzugänglichen Ecken und der Schuhe der/des Sozia/us. Die Satteltaschen übertreffen die Koffer um Längen, da bequemer zu handhaben und ohne die optisch bescheidene Auspuffabsenkung notwendig zu machen. Am Rande: Triumph ist meines Wissens nach der einzige Händler der eine echte Sommerlederjacke (fast durchgehend perforiertes Rindleder) im Programm hat. Bei über 30 Grad echte Sahne!
Beleuchtungsanlage: für den deutschen Markt läuft diese nur auf "Halbmast", bei Umrüstung auf beide Scheinwerfer hat man (endlich) gutes Licht im Dunkeln.
Design: War mir zwar nicht so wichtig, jedoch sind einige Verkleidungsaussparungen nichtganz nachvollziehbar (an diesen Stellen gibts leider nicht viel Sehenswertes).
Verkleidung: Neben der Lüftungsgeschichte (die Warmluft geht kaum aus den dafür vorgesehenen Öffnungen ab und landet auf den Schienbeinen des Fahrers) fällt noch auf, dass die Maßhaltigkeit nicht die beste ist. Die Spalten zwischen den Verkleidungsteilen fallen recht unterschiedlich auf. Die Armaturenbeleuchtung zu wechseln soll keine große Freude bereiten (meine Uhrdisplay-Beleuchtung hat nach 2 Jahren ihren Geist aufgegeben, ich warte auf lohnendere Gelegenheiten).
Bremsen: Leider kein ABS, doch bei richtigem Einsatz kaum zum blockieren zu bekommen und gut zu dosieren. Aufstellneigung mit der Serienbereifung (BT 56, nicht zur Wiederverwendung zu empfehlen) spürbar, mit Michelin Pilot Road (bessere Laufleistung und Haftung) reduziert.
Wiederkauf: ist wohl so nicht mehr möglich, da die Motorleistung erhöht wurde (ich müsste das Nachfolgemodell drosseln lassen). Welcher normale Fahrer braucht mehr wie 98 PS? So schön ist ein durchrutschendes Hinterrad und ständige Vorsicht beim Gasziehen wirklich nicht.
Fazit: Die letzten 20.000 km waren ihr Geld wert. Und es werden, dank des geringen Verbrauches (die anderen Kisten fahren auch nicht besser, warum saufen die nur so viel?), wohl noch mehr.
Gruß, Uli







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