Stuttgart (ACE) - 14. Oktober 2004 - Bei Baumunfällen sind nach einem Bericht des ACE Auto Club Europa im vergangenen Jahr 1.482 Menschen getötet worden.
Unterdessen hat sich der Expertenstreit um die Nutzung von Alleen als Kraftfahrtstraßen verschärft. "Es ist Zeit, die Zurückhaltung gegenüber den Vertretern des Landschaftsschutzes aufzugeben und auf das große Sicherheitsrisiko hinzuweisen, das Alleen bergen", betonte der Leiter des Instituts für Verkehrsforschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Rainhart Kühne. In einem Gastbeitrag für das Clubmagazin ACE LENKRAD (10/04) appellierte er an die Bundesländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, sie sollten "von der Nutzung von Alleen als Kraftfahrtstraße Abstand nehmen". Kühne begründete seinen Vorstoß unter anderem mit der staatlichen Schutzverpflichtung und der grundgesetzlichen Rechtsgarantie auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraßen, Bernd Krebs, wies in derselben Zeitschrift die Forderung des Verkehrsexperten strickt zurück. Wer Alleen in ihrer Existenz gefährde, verletze gesamtdeutsche Verpflichtungen aus dem Einigungsvertrag und vernichte "einmalige Naturrefugien". Alleenbäume dienten den Autofahrern als "Orientierungshilfe für den Verlauf der Straße". Bäume reinigten die Luft, produzierten Sauerstoff und schützten das Grundwasser durch Filterung von Schmutzpartikeln, hob Krebs hervor. Alleengegner verschwiegen zudem, dass der größte Teil der Baumunfälle auf das Konto von Alkohol und Drogen gingen. "Ich habe noch nie gehört, dass ein Baum ein Auto angefahren hätte", so Krebs.
Der ACE hat zur Debatte unter ace-online.de/forum eine Diskussionsplattform
eingerichtet.