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Sicherheit in Kleinstwagen

- Unfallexperte fordert zweiten Frontalcrash im EU-Testprogramm
Stuttgart (ACE) 12. November 2004 - Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), hat gegen so genannte Micro-Cars schwere Bedenken wegen gravierender Sicherheitsmängel erhoben.

Wie der ACE Auto Club Europa am Freitag in Stuttgart mitteilte, richtet sich die Kritik der Behörde besonders auf Schwächen im Rückhaltesystem der Kleinstwagen. "Die passive Sicherheit dieser Fahrzeuge ist katastrophal", sagte der Leiter der BASt-Fahrzeugsicherheitsbewertung, Andre Seeck, in einem Interview der Zeitschrift ACE LENKRAD. Seeck kritisierte: "Die Rückhaltesysteme, die wir in Micro-Cars gesehen haben, verdienen diesen Namen nicht." Gurtaufhängungen seien in Glasfasermaterial verschraubt und würden bei einem Unfall samt so genannter B-Säule und Gurt "aus dem Auto gerissen".

Die umstrittenen Kleinstwagen fahren laut ACE bis zu 45 Kilometer pro Stunde (km/h) schnell und dürfen mit der neu eingeführten Führerscheinklasse S gesteuert werden. Der Club rechnet damit, dass im nächsten Jahr immer mehr Fahrzeuge dieser Kategorie zugelassen werden.

Generell angesprochen auf das europäische Crashtestprogramm (NCAP) für Autos, sagte Seeck: "Wir brauchen einen zweiten Frontalcrash." Bei dem gegenwärtig praktizierten so genannten Off-Set-Crash mit Tempo 64 Kilometer pro Stunde würden Rückhaltesysteme "nicht über Gebühr belastet". Mit einem weiteren Frontalcrash ließen sich aber Rückhaltesysteme optimieren. Wegen der weltweit unterschiedlichen Unfallstrukturen ist nach den Worten von Seeck eine globale Crashtest-Harmonisierung nicht möglich. Vorstellbar sei jedoch, zumindest eine Harmonisierung der Dummi-Messtechnik zu erreichen. Fußgängerschutz koste Geld. "Aber viele Verbesserungen werden auch kostenneutral möglich sein", sagte Seeck. Man müsse beim Entwickeln der Autos einfach daran denken. "Wir haben beispielsweise Befestigungsschrauben von Batterien gesehen, die aus Gründen der einfacheren Montage vier Zentimeter nach oben herausragten - wenn man da mit dem Kopf darauf schlägt, dann bleibt die Schraube im Gehirn stecken." Das seien Dinge, die einfach nicht sein müssten. Seeck betreut bei der BASt verschiedenartige Forschungsprojekte und ist auch Vertreter des Bundesverkehrsministeriums im
Euro-NCAP-Programm. Das Kürzel steht für "European New Car Assessment Programme", das von einem Konsortium von Verkehrsbehörden und europäischen Verbraucherverbänden getragen wird.

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Datum:16.11.2004
Quelle:ACE Auto Club Europa
ID:2308

 

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