 |
||
 |
 |
 |
 |
||
|
 |
 |
 |
Wüste Erfahrungen in der Sahara
Verletzt hatte ich meine Hand und mein Knie, zu sehen waren allerdings nur starke Abschleifspuren auf der Jacke, Hose und Stiefel. Gut das ich wirklich alle Schutzbekleidung trug und die Protektoren mich wohl vor schlimmeren Verletzungen bewahrten. Heute weiss ich, dass bei dem Sturz mein linkes Handgelenk 2 mal gebrochen ist, doch in Marokko konnte mir der Arzt, den ich später wegen starken Schmerzen aufsuchte, keinen Bruch bestätigen.
Ich legte mir (für die nächsten 4 Wochen) täglich frische Salbenverbände an und setzte meine Fahrt Richtung Sahara fort.
Nach 12 Tagen kam ich erstmals mit Sand in Kontakt. Ich fuhr eine Etappe der Rally Paris-Dakar von Buddnib nach Rissani. Das machte wirklich Spass ! Der Boden war hart, es war nicht so kalt oder nass wie bisher und auch noch nicht richtig heiss, es hatte noch Siedlungen und Coca-Cola. Später wurde alles anders. Am 13. Tag kam ich in einen Sandsturm, mein Motorrad setzte sich fest und ich bin 30 km zu Fuss gelaufen, um Hilfe zu holen. Das war ein echter Horrortrip ! Dafür musste ich mit ca. 1.5 Liter Wasser über 10 Stunden durch die Wüste stapfen. Zum ersten Mal realisierte ich, wie dumm und unverantwortlich ich gehandelt hatte und erlebte dementsprechend auch sehr viele Gefühlserfahrungen, von Todesangst und Kämpferwillen. Jedenfalls fand ich Hilfe, grosse Hilfe !! Für die nächsten Tage war ich bei einen Berberfamilie - irgendwo in der offenen Wüste in der Nähe von Algerien und Mauretanien - zu Gast. Wir holten die BIG aus dem Sand und ich konnte meine Fahrt, nach 2 Tagen Unterbruch, wieder fortsetzen.
Später wurde der Sand im weicher und die BIG liess sich kaum noch steuern. Insgesamt musste ich meine Maschine 4 mal wieder hochheben. Zum Schluss verliessen mich alle Kräfte und ich brauchte sehr lange und musste mir einiges einfallen lassen, bis die 300 kg wieder auf den Reifen standen.
• Copyright © 2000 by Motorrad.de. Alle Rechte reserviert. •