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TAF.de Alpentour ´99 am Canyon du Verdon


Das Gewitter wird nun noch heftiger. Der Wind zerrt an unserem Zelt, als ob er uns sagen will, daß wir hier in diesen geschichtsträchtigen Gefilden nichts verloren hätten. In der Vergangenheit tobten hier oft Kriege. Die Ligurische Grenzkammstraße führt exakt an der italienisch/französischen Grenze entlang. Viele Militärruinen zeugen noch von dieser Zeit. Blutgetränkte Erde also! Die Zeltwände des Igluzeltes neigen sich abwechselnd sehr tief, ja schon fast bis an den Boden und das abwechselnd immer von einer anderen Seite. Blitze lassen die Nacht kurze Zeit taghell werden, die länger werdenden Donnerschläge krachen fürchterlich – es folgen immer wieder unerklärliche, sekundenlange Unwetterpausen, in denen einen magische Stille herrscht – doch das Gewitter läßt nicht locker. Unsere größte Sorge: Hoffentlich halten die Zeltabspannungen!

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, am Lac du Mont Cenis. Brigitte und mir gefiel es so gut an dem abgelegenen Refuge, so daß wir uns dazu entschlossen hatten noch eine weiteren Tag zu bleiben. Während Gisi & Claudia die Tourguideaufgabe in die Hand nahmen und Jan & Reiner sicher zum Alpentourtreffpunkt nach Castellane lotsten, verbrachten wir noch einen herrlichen Wandertag in den Bergen rund um den Petit Mont Cenis. Nach dem Abendessen kamen wir mit dem Wirt einwenig ins Gespräch. Dieser berichtete uns, daß Thomas Troßmann auch vor ein paar Monaten hier gewesen war. Mit etwas Wehmut und dem Versprechen des Wiedersehens verließen auch wir diesen herrlichen Ort am folgenden Tag, schließlich wollten auch wir nach Castellane. Der Colle delle Finestre und die Assietta Kammstraße durften wir latürnich nicht auslassen. Staunen stand in den Gesichtern dreier KTM-Treiber, denen wir trotz Gepäck am Hinterrad blieben. Blaß wurden sie allerdings erst oben am Paß, als sie bemerkten, daß sie auch noch von einer Lady gejagt wurden. ;-) Vorbei am Chaberton folgte noch der Col d’ Izoard, ehe wir gegen 21.00 Uhr am Campingplatz in Castellane einflogen. Dort erwarteten uns schon viele der 40 angemeldeten Teilnehmer.

Der Sturm läßt langsam nach. Meine Muffe wird weniger – ich muß wohl tatsächlich eingeschlafen sein. Doch dies sollte nicht das Ende des Gewitters sein. Nein, mir kommt es so vor, als ob es nun erst noch mal richtig loslegt. Von einem Mordsdonnerschlag schrecke ich wieder auf! Der Wind rüttelt wieder am Zelt, Geröllabgänge sind zu hören, der Regen wird zu Hagel, in Minutenabständen blitzt und donnert es – und wieder diese sekundenlangen Sturmpausen mit dieser mysteriösen Stille, in der man das Säbelwetzen und das Gemätzel der vergangen Kriege zu hören vermochte …wenn man es sich nur lange genug einbildete. Cookie hatte uns derartige Geschichten schon tagelang aufschwatzen wollen. ;-)

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