Dieses Jahr sollte es etwas besonderes werden - der Osten. Genauer gesagt, wollten Sonja und ich (GS 800 und 1000 S) mit einem befreundeten Pärchen (Ingna und Oliver auf Güllepumpen) von Kiel nach St. Petersburg übersetzen und quer durch das Baltikum zurückfahren.
Die Fährüberfahrt war auch problemlos, bis auf die Tatsache, daß die anderen beiden noch knapp die Fähre enterten, weil sie bei Hein Gericke noch einen Spiegel besorgten. Einer der ihren war während der Hinfahrt nämlich verlustig gegangen. Das Essen auf der Fähre, durch die Vollpension abgedeckt, erwies sich als relativ gut und sehr reichhaltig und nach leicht bedecktem Wetter in Deutschland hatten wir mitten auf der Ostsee sogar einen Sonnentag.
Das änderte sich, als wir in St. Petersburg einliefen. Die bedrückende Stimmung während des Hindurchgleitens durch die recht maroden Dock- und Hafenanlagen wurde noch verstärkt durch das Grau und den Nieselregen. 18.00 Uhr war Anlegen und 1½ Stunden später waren wir schon durch die Zollformalitäten durch. Die Grenzer waren freundlich und interessierten sich mehr für Ziele und Motorräder als für uns, und als wir aus der Halle rollten, lockerte auch der Himmel auf. Eine knappe Stunde später waren wir auf dem Campingplatz, wobei es durch die Zeitumstellung immer noch angenehm hell war. Ein gemütlicher Tee mit Rum beschloß diesen doch etwas gefürchteten Tag der Einreise.