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Italien - August 1997


Auch auf unserem Weg nach Siracusa mußten wir uns noch einmal in die Gummihäute werfen. Dort übernachteten wir in der Jugendherberge in Ermangelung eines Campingplatzes. Übrigens sehr empfehlenswert, wir hatten praktisch ein Doppelzimmer für uns, das Essen war gut, und die Motorräder standen sicher im Hof. Von dort konnten wir bequem mit dem Bus in die Altstadt, die Ortigia, fahren. Eine sehr schöne Stadt, einiges Interessantes anzuschauen und mit einem angenehmen Klima. Man kann noch deutlich sehen, daß hier im Süden von Italien die Griechen eine ganze Zeit lang das Sagen hatten. Es gibt diverse Ruinen - wen’s interessiert - und sogar zwei antike Theater, ein griechisches und ein römisches. Auch Dionysios (der mit Schwerte im Gewande) hat hier mal geherrscht. Beeindruckend auch die neue, hohe, spitze Kirche “der Madonna der Tränen”, die von fast jeder Stelle der Stadt aus zu sehen ist. Gleich daneben die Katakomben und die Basilika, in der schon Paulus gepredigt haben soll. Alles sehr geschichtsträchtig! Auch alles Zeugnis dafür, daß Siracusa für einige Jahrhunderte die mächtigste Stadt im Mittelmeer war. Von unserer festen Unterkunft aus schauten wir uns auch noch Noto an, angeblich das barocke Kleinod Siziliens. Bei unserer letzten Durchfahrt hatte es geregnet. Aber das Kleinod war doch recht angegriffen. Nach einem schweren Unwetter Anfang dieses Jahres steht sogar von der Kathedrale nur noch der äußere Teil, und viele Häuser in der Stadt stehen in Gerüsten oder werden gestützt. Schade, denn nachdem, was man erkennen konnte, mußte es wirklich mal sehr schön gewesen sein.

Nach einer Nacht mit Gewittern brachen wir zu unserem nächsten Ziel auf - Monte Etna, dem größten aktiven Vulkan Europas. Wir suchten uns einen Campingplatz direkt am Meer mit Blick auf den Etna, um uns auch hier immer mal wieder im Meer erfrischen zu können. Aber der Strand hier war nicht mehr so schön sandig wie der in Agrigento, sondern bestand aus schwarzen Lavakieseln, außerdem war das Wasser eiskalt und somit doch etwas zu erfrischend. Aber deswegen waren wir ja auch nicht hier. Am nächsten Morgen ging es um 7:00 Uhr (!) Richtung Berg, um den Haupttouristenströmen zuvorzukommen. Als zusätzliches Bonbon gab es noch richtig Fahrspaß den Berg hinauf, endlich mal gut ausgebaute Straßen mit vertrauenswürdigem Belag. Oben angekommen nahmen wir gleich die erste Gondel um 9:00 Uhr und gönnten uns dann auch noch die letzte Viertelstunde per Allradbus, um dann bei 2.900 Meter die letzten 100 Meter zu Fuß zurückzulegen. Kein billiges Vergnügen, das pro Person mit 57 DM zu Buche schlug. Man kann auch zu Fuß hinauf, aber das dauert etwa drei Stunden. Wie auch immer, es lohnte sich auf jeden Fall. Man ist ganz oben über den Wolken, der Wind pfeift eisig, und wir waren froh, unsere Lederkombis anzuhaben. Die Schwefeldämpfe erschwerten uns das Atmen, und man konnte sich die Finger am Boden oder in den diversen dampfenden Felsspalten wärmen. Glühende Lava war leider nicht zu sehen, aber dann wäre wahrscheinlich auch keiner hinaufgekommen. Jedenfalls war es beeindruckend. Nach zwei Stunden hatten wir das Gefühl, alles gesehen zu haben - inklusive dickbäuchigen Touristen mit T-Shirt, kurzer Hose und Badeschlappen (wohlgemerkt bei 5° C und starkem Wind) - und fuhren wieder hinunter. Den Rest des Tages nutzten wir zum Umrunden des Etnas, da auch die Nordseite sehr gut zum Fahren ist und schöne Blicke auf den stets qualmenden Berg zuläßt.

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