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Italien - August 1997


Auch den nächsten Tag begannen wir sehr früh, weil wir nach zwei Wochen Sizilien auf das Festland übersetzen wollten, und unsere nächste Etappe das Sila-Massiv sein sollte. Um 9:00 Uhr kamen wir in der Hafenstadt Messina an und wunderten uns, daß schon an der Autobahnausfahrt Stau war. Es kam aber dicker. Dieser Stau zog sich durch die ganze Stadt, durch das Hafengelände hindurch, an der Kasse vorbei bis auf die Fähren, insgesamt sechs Kilometer. Wir hatten nämlich gerade das Ferienende von Italien erwischt. Zum Glück sind Motorräder Einspurfahrzeuge, und wir schafften die Slalomstrecke in einer Stunde und schlüpften gerade noch in eine Fähre hinein, die keine drei Minuten nach unserer Aufnahme ablegte. Auf dem Festland sprang einem sofort der Unterschied der Vegetation im Vergleich zu der von Sizilien ins Auge. Obwohl es auch auf Sizilien Grün gab, hier war alles noch viel üppiger. Aber was wir auch ziemlich bald merkten und was sich auch auf der restlichen Reise bestätigte - die Menschen auf Sizilien waren die freundlichsten und hilfsbereitesten. Von Mafia übrigens keine Spur. Wir bogen nach einem Teilstück Autobahn (im Süden Italiens kostenlos) rechts ab in die Berge. Hier machte das Leben wieder Spaß, das Wetter und die Straßen waren so gut, daß wir erst um 18:00 Uhr unser Zelt auf einem recht verlassenen und billigen (17 DM) Platz an einem der diversen Seen im Sila-Nationalpark aufschlugen. Am nächsten Tag ging es durch die Berge wieder hinunter zum Meer und weiter nach Matera. Materas alter tadtkern besteht aus in Felsen geschlagenen Höhlen mit etwas gemauertem Vorbau, sozusagen lauter Einzimmerwohnungen, in denen bis in die 60er Jahre immer noch Menschen ohne Kanalisation oder fließendes Wasser mit ihren Eseln oder Kühen zusammen gewohnt haben. Es läßt sich kaum vorstellen. Als wir am Abend nach einem Regenguß noch einmal Atmosphäre schnuppern gingen, stieg aus dem Tuffgestein die Feuchtigkeit auf. Rheuma juchhe, Gesundheit ade. Hier ist bestimmt keiner alt geworden. Inzwischen sind nur noch 30 % der Wohnungen bewohnt, da die Umgesiedelten in ihren Sozialwohnungsblocks oft nicht glücklich geworden sind und teilweise wieder zurückkamen. Wir nahmen noch ein schlechtes Abendessen zu einem guten Preis zu uns, bevor wir uns wieder ins Hotel zurückzogen, denn einen Campingplatz gab es hier nicht. Der Weg zurück zum Hotel führte uns den Lebensrhythmus der Italiener vor Augen. Nach gähnender Leere um 16:00 Uhr, ein paar vereinzelten Gestalten um 19:00 Uhr waren um 23:30 Uhr die Straßen und Plätze so voll, als ob ein Fest wäre.

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