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Mal eben nach Marokko...


Als wir am Fuße des Felsens ankamen, war es schon ziemlich Spät. Wir hatten Glück, das die Strasse zum Gipfel noch geöffnet war. Leider hatten wir nicht mehr so viel zeit, um uns ohne Stress den Felsen anzusehen. Auf halber Höhe hatten wir den Platz erreicht, an dem die einzigen, in Europa frei lebenden, Affen ihr „Unwesen“ treiben. Sie bestiegen erst uns, dann unsere Motorräder. Als wir Ihnen dann endlich was zu Essen gaben, drollten sie wieder ab und wir machten uns auf den Abstieg. Denn um 22.00 Uhr wird das Tor am unteren Ende der Bergstrasse geschlossen.

Am nächsten Morgen peilten wir dann Ronda, ein berühmtes Bergdorf im Herzen Andalusiens an. Das Dorf wird durch die 100m tiefe, 70m breite Schlucht des Rio Guadalevin in zwei Teile getrennt. Die Häuser Rondas sind bis an den Rand der Schlucht gebaut, von denen die Balkone sogar über deren Rand hängen. Durch die Sierra de Ronda geht es dann wieder hinab nach Malaga ans Mittelmeer, wo wir die bestens ausgebaute Küstenstrasse vorbei an unzähligen Hotelanlagen bis nach Motril zum ruhigen Abschnitt der Costa del Sol fuhren. Unser Campingplatz bei Torrenueva liegt am Kiesstrand der Küste direkt unterhalb der Sierra Nevada, dem Skigebiet in Südspanien. Aus Richtung Granada befuhren wir die höchste, befahrbare Passstrasse Europas hinauf zum 3481m hohen Mulhacen. Allerdings ist bei 3428m, dem Pico de Leveta für Zivilfahrzeuge Feierabend. Das letzte Stück legten wir dann zu Fuß im Schnee zurück.

Meine Antriebskette wurde inzwischen auch immer länger. Das Motorrad färbte sich schon leicht rötlich, da die Kette kein Fett mehr aufnimmt und den Rost nur so fliegen lässt. Eine Motorradwerkstatt sucht man in Spanien vergebens. Alles, was wir Unterwegs fanden, war ein Fahrrad- und Mofa-Händler, der uns allerdings sehr Hilfsbereit zur Seite Stand. Allerdings konnte er mit seinem Fahrradwerkzeug meine Kette auch nicht kürzen. Es blieb mir nichts weiter übrig, als so lange zu fahren, bis wirklich nichts mehr geht. Wieder fuhren wir durch tief rotgefärbtes Land, welches dem aus alten Indianer- und Wildwestfilmen ähnelte. In der Tat wurden hier Westernfilme gedreht. Über Albacete, Cuenca und Teruel durchfuhren wir spanisches Inland auf kerzengeraden Strassen, die uns ein wenig an amerikanische Highways erinnerten. Die Dörfer am Rande dieser Strassen sind bei Temperaturen von fast 40 Grad im Schatten tagsüber wie ausgefegt. Sämtliche Einwohner, so schien es, treffen sich nach dem Mittag in der einzigen Gaststätte des Ortes um mindestens ein alkoholisches, kühles Getränk zu sich zu nehmen. Wir schlossen uns ihnen an.

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