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Portugal und Spanien - Juni ´94


Nach dieser kleinen Episode überquerten wir die Grenze und ließen das schlechte Wetter hinter den Pyrenäen und damit hinter uns. Wir begannen unseren Spanienurlaub in Vitoria, einer Stadt, die bekannt dafür sein soll, die angeblich meisten und schönsten Balkone Spaniens zu haben. Für uns Neulinge war alles sehr beeindruckend und nötigte uns auch das eine oder andere „OH“ ab, aber inzwischen wissen wir, daß Vitoria eigentlich nichts besonderes darstellt. Nach einer Nacht als alleinige Benutzer des Campingplatzes der Stadt und einem empfehlenswerten Blick vom „Balcon de la Rioja“ am nächsten Morgen (Rioja übrigens auch der Name eines sehr brauchbaren Weines) hinunter in das Ebrotal ging es querbeet weiter in den Nationalpark ‘Picos de Europa’, einem Ausläufer der Kordilleren, der mit Bergen um die 2.500 Meter glänzt und stark an die französischen Hochalpen erinnert. Hier ist es nur noch ruhiger. Super ausgebaute Straßen ließen das Fahren auch entspannend genug sein, um alles zu genießen. Hier traten dann leider kurz hintereinander auch die einzigen beiden Pannen an der Guzzi auf. Erst riß die Halterung der rechten Auspufftüte und kurz danach brach die Tachowelle. Ein liebevoller Knoten mit Schleife ließ den Topf aber vorerst in seiner Position verharren. Die mal auf Reserve gekaufte Tachowelle lag zum Glück Zuhause. In einem der nächsten Orte wurde dann der Auspuff fachmännisch in einer Citroen Werkstatt geschweißt. Wir mußten nicht einmal etwas bezahlen, da die Besitzerin froh war, mal wieder ihr Französisch auszuprobieren (Sonja sein Dank).

An der Küste entlang schwangen wir dann Kurve um Kurve über Ortigueira und Ferrol nach La Coruna. Am beeindruckendsten war dort der alte Leuchtturm, der, schon von den Römern erbaut, immer noch in Betrieb ist. Aber auch hier gab es keinen Guzzi-Händler. Es gibt angeblich ganze vier Stück in ganz Nordspanien, erfuhren wir von Einheimischen. Bei einem großen Japanerhändler wurde ich endlich fündig, wenn auch nur Dank einer unorthodoxen Idee des Meisters. Er nahm eine Sanglas-Tachowelle und streckte sie mit Hilfe eines Schraubstockes um die fehlenden 8 mm auf die richtige Länge. Sie funktioniert heute noch. Nun wieder ganz funktionstüchtig ging es weiter an das Cabo Finisterre, den westlichsten Punkt von Spanien. Bei uns hieß er schnell „die westlichste Müllverbrennungsanlage Spaniens“, ob des direkt neben dem Leuchtturm schwellenden Mülls. Wir empfanden diesen relativ anstrengenden Abstecher (federungstechnisch) als wenig lohnenswert. Santiago de Compostela war schon interessanter. Zwar touristisch ziemlich erschlossen, bot es doch mit seiner großen Wallfahrtskirche und der Altstadt ein nettes Bild. Die kommende Nacht war dann die erste Nacht, in der wir wohltemperiert durchschliefen, hatten wir doch, clever wie wir waren, unter dem Motto „Wir fahren in den Süden in den Sommerurlaub“ (wobei Sommer hier als Synonym für Wärme steht) nur einen (!) Schlafsack als Decke mitgenommen. Dafür war es, wie wir feststellen mußten, doch noch etwas früh im Jahr und wir verfluchten unseren Leichtsinn. Aber es wurde ja doch noch wärmer.

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