Home








































  Partnernummer: Passwort: Neuanmeldung

Portugal und Spanien - Juni ´94


Auf dem Weg nach Gibraltar durchquerten wir Andalusien mit seinen riesigen Orangenplantagen und übernachteten noch in Cadiz. An der Meerenge kurz vor Gibraltar blies es uns fast von den Motorrädern. Wir mußten zum Tanken die Maschinen gegen den Wind auf den Hauptständer stellen, ansonsten wären sie automatisch abgebockt worden. Das soll aber typisch für diese Gegend sein und sie als Surferparadies auszeichnen. Von den Bergen bei Tarifa konnten wir dann sogar die Spitzen des Rif-Gebirges sehen, die auf der gegenüberliegenden Seite satte 2200 m aufsteigen.

Der Anblick des Felsens von Gibraltar ist imposant. Sieht aus wie die Zeichnung von dem Elefanten in der Schlange in Saint Exepery’s „Kleinen Prinzen“. Auf der einen Seite ist er stark bebaut, dafür ist es auf der Windseite (Mittelmeer) umso leerer. Das Leben auf dem Felsen ist richtig britisch, doch unter erheblich angenehmeren Klimabedingungen als daheim. Die Engländer wußten damals schon, wo es am schönsten ist. Nur von der EG haben sie wohl noch nichts mitbekommen, viel umständlicher war die Einreise nach Rußland im letzten Jahr auch nicht. Gezeltet haben wir dann aber doch wieder auf dem Festland an der Costa del Sol, wo wir einen sehr netten Abend mit einem anderen Pärchen aus München im Windschutz des Zeltes verbrachten. Die beiden empfahlen uns einen Abstecher nach Ronda. Und Ronda war toll. So richtig spanisch, wie man es sich vorstellt. Die angeblich einzige zu besichtigende Stierkampfarena Spaniens haben wir uns inklusive Heldenmuseum (zu beiden Seiten des Spießes) natürlich auch gegeben. Die Stadt glänzt mit hübsch bemalten Häusern im teilweise verspielten arabischen Stil und den typischen, vergitterten Balkonen. Ein wirklich schöner Ort, doch wir konnten nicht allzu lange bleiben, weil wir noch am Abend in Granada sein wollten. Also ging es weiter durch riesige Weizenfelder auf gut ausgebauten Straßen, vorbei an verstreut liegenden Haziendas. Nur das letzte Stück ist etwas langweilig dank der vierspurigen Schnellstraße.

Und dann waren wir dort, im vielumschwärmten Granada, einer Stadt in Europa, die fast 800 Jahre arabische Herrschaft hinter sich hat. Die Stadt hält, was sie verspricht, viele kleine Gassen mit basarartigem Treiben. Hübsche Hausfassaden und ab und zu ein Gebäude im maurisch angehauchten Baustil. Im Stadtzentrum einige Straßencafés und viele Plätze. Eine entspannte Atmosphäre liegt über der Stadt. Anders oberhalb der Stadt in der Alhambra. Selbst zu der frühen Jahres- und Tageszeit unserer Visite (10. Juni, 11 Uhr morgens) wimmelte es dort von Reisebussen und Menschenmassen. Die Alhambra selbst besteht aus einigen Parks, einer ganzen Menge Ruinen, bzw. baufälligen Gemäuern und dem zentralen Palast, dem einzig wirklich sehenswerten für uns Durchschnittstouristen, sieht man von dem schönen Blick über die Stadt einmal ab. Der Palast ist recht gut restauriert und es gibt viel zu sehen in Richtung arabischer Steinmetzkunst. Empfehlenswert! Obwohl man im Sommer bestimmt vor lauter Menschenmassen nur schwer an alles rankommt. Zum Abkühlen (es waren immerhin schon 35° C) ging es dann hinauf zum höchsten anfahrbaren Punkt Europas. 45 Minuten und 35 km später waren wir auf 3481 m Höhe und sahen zu, daß die Fotosession nicht allzu lange dauerte. Bei 8° C und starken Wind froren wir uns den Arsch ab. Sogar noch ein paar Schneefelder gab es. Auf halber Höhe bereiteten wir uns mit einigen „cafe con leche“ wieder auf den Brutofen am Fuße der Sierra vor. Ein gemütlicher Abend mit einem anderen frühen Motorradtouristen beschloß unseren Aufenthalt in Granada.

<<<< >>>> 1 2 3 4 [5] 6 7

 

zurück








• Copyright © 2000 by Motorrad.de. Alle Rechte reserviert. •