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Griechenland (Kreta) 1992


Am übernächsten Tag fahren wir dann mitsamt unserem Hausstand bis kurz hinter Heraklion weiter. Von dort aus fallen wir eine Woche lang über den mittleren Teil der Insel her. Fast keine Straße wird ausgelassen und leider auch fast keine Stelle gefunden, wo sich nicht doch ein mehr oder weniger großer Haufen Pauschalis breit gemacht hat. Außerdem erkunden wir von hier aus auch die berühmte Lasithi-Hochebene, mit ihren angeblich 10.000 Windmühlen. Früher muß es die wirklich gegeben haben aber seit die Wasserpumpen mit Benzinmotoren angetrieben werden, sind meist nur noch rostige Gestelle übrig.

Von einer Anhöhe aus bietet sich ein wirklich imposanter Überblick und man erkennt, daß doch noch die ein oder andere Windmühle in Betrieb ist, oder sich zumindest die Flügel drehen. In einem der am Wege liegenden Dörfer kauft Ulli noch zwei handgestickte Tischtücher. Daraufhin werden wir vom Großvater der Ladeninhaberin zu einem Gläschen Raki eingeladen. Nachdem wir unzählige Male abgelehnt haben fühlen wir uns doch noch verpflichtet und unter einem Hustenanfall stürze ich das Zeug hinunter. Ulli, die ich nur als halbmilitante Antialkoholikerin kenne, schluckt den Schnaps wie Wasser. Irgendwas verschweigt sie mir! Bevor wir in den östlichen Teil der Insel umziehen, machen wir von Heraklion aus mit dem Schiff einen Tagesausflug nach Santorini. Die Überfahrt dauert mehrere Stunden, weshalb wieder einmal ein früher Aufbruch notwendig ist. Wir kommen nicht zum ersten Mal zu dieser schönen Insel sind aber wieder fasziniert von diesem Anblick. Vom Schiff aus blickt man fast senkrecht nach oben auf die tiefschwarze Wand, auf dessen Grat sich die weißen Häuser der Hauptstadt Thira ducken. Diese im Mittelmeer wohl einzigartige Insel, erhielt ihre jetzige Form vor ca. 3.000 Jahren. Die bis dahin etwa kreisrunde Insel wurde durch eine gewaltige Eruption zerrissen. Nur einige Teile der schroffen, bis zu 300 m hohen Kraterwand blieben stehen und bildeten die halbkreisförmige Hauptinsel Thira und zwei weitere kleinere Inseln, Thirassia und Aspronissi. In die nach der Eruption verbliebene, hunderte von Metern tiefe Krateröffnung drang Meerwasser ein, so daß das ganze Gebilde heute an ein Korallenatoll erinnert. Später entstanden durch weitere Eruptionen in der Mitte des Kraters noch die Inseln Palea Kameni ("alte Verbrannte") und Nea Kameni ("neue Verbrannte"). Bis heute ist die Vulkantätigkeit nicht erloschen und Santorini ist der einzige noch sporadisch tätige Vulkan des östlichen Mittelmeers. Mittlerweile wurden wir von einem kleineren Boot vom Schiff zum Hafen gerudert und können zwischen drei Möglichkeiten wählen, die Steilwand zu erklimmen. Am einfachsten geht das mit der Seilbahn, zu Fuß ist die anstrengende Variante und wir wählen natürlich den Eselsrücken.

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