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Griechenland (Kreta) 1992


Später sitzen wir in einem kleinen Fischrestaurant direkt am Hafen und schauen uns beim Essen den Sonnenuntergang an. Etwa um 23:00 geht es dann aufs Schiff. Die Nacht auf dem Schiffsdeck ist kurz und unruhig. Auf dem Weg nach Kreta legen wir nämlich noch an zwei weiteren Inseln an, Kithira und Andikithira. Letztere ist so klein, daß die Straße nur im Hafen geteert zu sein scheint. Im dunkeln sieht es so aus, als wenn die beiden aus dem Ort führenden Wege Schotterpisten sind. Früh am morgen, so gegen 6:00 Uhr, legen wir in einem kleinen Hafen, etwas westlich von Kastelli an. Da uns noch die Müdigkeit in den Knochen steckt fahren wir gemütlich an der Küste entlang in Richtung Chania. Die Dörfer die wir durchfahren, wirken genauso verschlafen wie wir. Plötzlich geht Ulli in die Eisen, sie hat ein offenes Café entdeckt und drängt zu einem kleinen Frühstück. Doch außer einem viel zu starken Kaffee und einer viel zu unnötigen Zigarette für die Dame, wird nur noch die Aussicht auf das langsam erwachende Örtchen geboten. Wir sitzen mit geschlossenen Augen in der wärmenden Sonne, die Luft ist nämlich noch relativ kalt. Wenn nicht gerade wieder jemand auf seinem Christenverfolger (wie wir die kleinen viel zu schnellen und viel zu lauten Mofas nennen) auf der Straße vorbeifährt, hören wir das leise knistern der abkühlenden Motoren. Als der Verkehr im Ort langsam zunimmt, machen auch wir uns wieder auf den Weg. Wir fahren bis Agia Marina, ca. 15 km vor Chania, und quartieren uns auf dem im Reiseführer empfohlenen Campingplatz ein. Der Tip war wirklich gut. Der Platz liegt direkt an einem schönen Sandstrand und hat relativ viele schattenspendende Bäume. Das Personal auf dem Zeltplatz glänzt mit einem sehr niedrigen Durchschnittsalter und so können wir beim zweiten Frühstück - endlich gibt es was Handfestes - schon den ersten Tänzern zuschauen, die zu den abwechselnd gespielten griechischen und englischen Titeln, ihr Bestes geben. Bis zum späten Mittag holen wir dann den fehlenden Schlaf nach und verbringen dann den Nachmittag am Strand, wo wir die Route für den nächsten Tag festlegen.

Wir sind jetzt auf der Straße nach Vatolakkos, biegen dort auf einen Schotterweg ab (Carlo jubelt, Ulli wirft böse Blicke) und fahren weiter über Deres und Papadiana in südlicher Richtung. Wir kommen aus der Ebene hoch und streifen die Ausläufer des Lefka Ori. Auf einigen Teilstücken gibt es kaum gerade Strecken, Kurve reiht sich an Kurve, die kleinen Wege schlängeln sich an ausgetrockneten Bachbetten entlang und führen durch Olivenhaine. Hinter einer Kuppe können wir auf einmal wieder das Meer riechen und manchmal sieht man zwischen den Hügeln am Horizont auch kleine blaue Stellen auftauchen. Bald darauf laufen wir in Paleohora ein. Die Stadt liegt auf einer fast völlig vom Wasser umgebenen Halbinsel an deren Westküste sich ein kilometerlanger Sandstrand befindet. Der Ort selbst ist nicht gerade eine Schönheit und ist völlig mit Touristen überlaufen. So haben wir uns das nicht gedacht und schon nach wenigen Minuten suchen wir das Weite. Vor zwei Jahren waren wir schon einmal auf Kreta und haben uns über die von Touristen überlaufene Insel geärgert. Freunde von uns rieten uns damals in den Süden zu fahren, da wäre alles noch ursprünglich und kaum was los. Dies sollte der erste von einer Anzahl an Gegenbeweisen sein. Für den Rückweg an die Nordküste halten wir uns an die einladenden weißen Sträßchen auf der Karte. Oft muß der Asphalt dem Schotter weichen, letzterer läßt sich hier jedoch auch mit der NTV gut fahren. Allerdings hält Ulli großen Abstand zu mir, denn ich kann einfach nicht widerstehen und muß Staub und Steine nur so fliegen lassen. Im Gegensatz zum schmierigen Teerbelag weiß man beim Schotter was man unter den Stollen hat. Die Strecke von Sasalos nach Malatiros fahren wir gleich zweimal. Nicht unbedingt weil sie so schön ist, sondern weil ich im Eifer des Gefechts an der Kreuzung vorbeidrifte und Ulli mir erst in Malatiros, wo ich auf sie warte, die Leviten und die Landkarte (vor)lesen kann. Also wieder zurück (Carlo lacht innerlich, Ulli immer noch böse Blicke werfend), an der Kreuzung richtig abgebogen und bis Floria weiter auf Schotter (Hihi).

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