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Griechenland (Kreta) 1992


Um Punkt 5:00 Uhr stehen wir dann auch an der Bushaltestelle. Wir nehmen deshalb den Bus, weil Start und Ziel unseres Marsches weit auseinanderliegen und wir die Zweiräder nur mit einigen Umständen wieder erreichen könnten. Zunächst einmal geht es nach Chania, dort wechseln wir den Bus und werden dann viel zu schnell über viel zu kleine kurvige Straßen bis nach Xiloskala geschaukelt. Hoffentlich weiß der Busfahrer, daß mir von so etwas immer schlecht wird. Aber allen Widrigkeiten zum trotz halte ich durch und alles in mir. Die Tür öffnet sich und spuckt uns mit ca. 30 weiteren Wanderwilligen aus. Alle anderen laufen gleich zu den am Eingang der Schlucht stehenden Buden und kaufen Souveniers, Getränke und Eßbares. In weiser Voraussicht haben wir schon alles dabei (außer den Souveniers natürlich) und können gleich losmarschieren. Am Anfang der Schlucht geht es recht steil bergab, kleine Serpentinen wechseln sich ab mit halbverfallenen Treppen und morschen Geländern. Einige der Mitstreiter hätten sich doch besser an die Ratschläge in den Reiseführern halten sollen. Sandalen und sogar Schuhe mit stöckelähnlichen Absätzen haben hier wirklich nichts zu suchen. Und so wundern wir uns nicht über einige Leute die wieder umkehren und nach oben humpeln. Die Samaria-Schlucht ist die größte Schlucht Europas. Sie führt vom Omalos-Plateau, einer fast alpinen Hochgebirgslandschaft in 1.200 m Höhe, hinunter zum Libyschen Meer. Die gesamte Strecke ist 18 km lang und nur zu Fuß zu bewältigen. Am Ende der Schlucht rücken die bis zu 600 m hohen senkrechten Felswände bis auf einen nur noch 3 m breiten Durchgang zusammen. Im Winter, ja bis weit in den April hinein, ist die Schlucht völlig überschwemmt und unpassierbar. Sicher ist die Durchwanderung im Frühsommer ein größeres Erlebnis. Wahre Blumenmeere bedecken dann die Felswände, kleine Bäche plätschern durch die Schlucht und die Temperatur ist sicher erträglicher. Jetzt im Hochsommer ist alles kahl und vertrocknet, die Felswände reflektieren die Hitze und nur in wenigen Vertiefungen des Bodens sammeln sich spärliche Rinnsale.

So sind wir froh, nach ca. 5 Stunden Agios Roumeli an der Küste zu erreichen. Hier werden wir von einigen Tavernen und Kafenions erwartet, deren Preistafeln Erinnerungen an das vielzitierte alte Rom wecken. Von hier aus gibt es nur zwei Wege zurück. Entweder die Schlucht wieder aufwärts erklimmen, oder den von uns bevorzugten, mit dem Schiff nach Loutro übersetzen und von dort aus wieder mit dem Bus zurück nach Chania. Dort steigen wir, nach 2 Stunden Wartezeit im Busbahnhof, wieder in einen anderen Bus um, der uns allerdings nur bis in die Nähe unseres Campingplatzes bringt. In dunkler Nacht müssen wir mit schmerzenden Gliedern noch ca. 2 km durch die Landschaft latschen, bis wir endlich wieder in unserem Zwei-Personen-Bungalow liegen können. Morgen, so nehmen wir uns vor, morgen legen wir erst einmal einen Strandtag ein.

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